Betrugsversuch in Minden: Theoretische Fahrprüfung mit Hightech-Ausrüstung

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Symbolfoto: Adobe Stock

Minden. Technisch umfangreich ausgestattet erschien ein 55 Jahre alter Mann am Mittwochmorgen zur theoretischen Fahrprüfung. Das Augenmerk des Prüfers zog der Prüfling schon zu Beginn des Termins auf sich, weil der Mindener trotz seiner erheblichen Defizite in der deutschen Sprache den Theorieanteil am Computer dennoch in Deutsch ablegen wollte.

Dem TÜV-Mitarbeiter kam dies verdächtig vor, so dass er nach Ablegung der Prüfung genauer hinsah. Hierbei bemerkte er einen Ohrstöpsel im Ohr des Beschuldigten. So erhärtete sich der Verdacht eines Täuschungsversuchs, infolgedessen er die Polizei alarmierte. Die Beamten stellten letztlich umfangreiches technisches Equipment fest, dass unterhalb seiner Bekleidung angebracht und verkabelt war. Offenbar wurden mittels einer Kamera in seiner Oberbekleidung die Testfragen vom Bildschirm in Echtzeit an den Souffleur übertragen, der die richtigen Antworten über den Knopf im Ohr übermittelte.

Zudem fand man in seiner Bekleidung einen vierstelligen Bargeldbetrag, der möglicherweise nach bestandener Prüfung übergeben werden sollte. Diesen und auch die technische Ausrüstung stellten die Ordnungshüter sicher. Die Ermittlungen zu dem Komplizen des 55-Jährigen dauern an.

Um die Sprachkenntnis wird es vermutlich nicht gegangen sein – schließlich muss die Prüfung nicht auf Deutsch abgelegt werden. Dass die Prüfung als nicht bestanden bewertet wurde, versteht sich von selbst. Zudem wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Hinweise von Zeugen, die den Mittäter möglicherweise bemerkten oder verdächtige Beobachtungen schildern können, werden gebeten unter Telefon 0571/88660 Kontakt zur Polizei aufzunehmen. (lwz/Polizei Minden-Lübbecke)