Lage. Corona zeigt überall seine Nachwirkungen. Der Übergang zur Online-Kommunikation ist eine gravierende Folge der erzwungenen Kontakt-Abstinenz in den Jahren 2021 und 2022. Die Menschen wussten sich zu helfen: Konferenzen gingen mit digitalen Treffen auf den Plattformen „Zoom“ und „Microsoft Teams“ über die Bühne; Lehrer wickelten ihren Unterricht über Schulkanäle wie „iServ“ ab. Homeoffice wurde zum Edel-Standard für Konferenzen, Schulungen und kulturelle Veranstaltungen. Die Umstellung wirkt nach: Online-Kurse sind bei der Volkshochschule Lippe-West (VHS) im Trend und kompensieren den Rückgang der Offline-Nachfrage.
Traurig ist VHS-Leiterin Ute Reichert nach einem Bericht der Lippischen Landes-Zeitung (22. Januar, Lage-Seite) trotzdem nicht. Immerhin bietet ihre Bildungsinstitution im kommenden Semester 437 Veranstaltungen an, ein Rückgang gegenüber dem laufenden Jahr um rund zehn Prozent. Viele laufen über die bekannten digitalen Plattformen oder auch die eigene „VHS.Cloud“. Einige Kurse finden auch in der Arbeitszeit statt, wie zum Beispiel eine spezielle Excel-Schulung.
VHS-Nutzer müssen nicht unbedingt ihr Portemonnaie öffnen. Es gibt kostenfreie Online-Vorträge, die von Experten aus Gesellschaft und Wissenschaft gehalten werden. Die werden von zwei süddeutschen Volkshochschulen organisiert.
Nicht nur das Training von Fertigkeiten im Büro, gerade auch die Sprachkurse laufen immer gut. Deshalb gibt’s in dieser Sparte auch 46 Angebote, fünf davon online. Unterrichtung im Themenbereich „Gesundheit“ wird in der Regel rege nachgefragt. 120 Angebote verzeichnet der neue Katalog; 35 sind neu, 13 laufen online.
Variantenreich: So gibt es nicht nur Yoga-Kurse, in denen sich die VHS-Nutzer entspannen und beruflichen Stress abbauen, sondern auch solche, in denen sie sich zum Yoga-Lehrer ausbilden.
„Integration“ ist ein wichtiges Thema der gesellschaftlichen Bildung. Nikolay Dimitriov organisiert Integrations- und Sprachkurse. Wegen der ungesicherten Finanzierung der Flüchtlingshilfe rechnet er jedoch mit Einschränkungen im Angebot. Trotzdem bleiben 75 Angebote bestehen.
Am größten ist der Online-Anteil an den Veranstaltungen rund um den Themenschwerpunkt EDV: Dort findet von 69 Angeboten nahezu die Hälfte online statt.
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Ich bin ein Zwitterwesen. Ein halbes Arbeitsleben lang Lehrer, die andere Hälfte Journalist. Und immer beides zugleich: Als Deutschlehrer habe ich meinen Schülern eine praktische Nutzung der Sprache abverlangt und mit ihnen „Zeitung in der Schule“ veranstaltet. Als Journalist in verschiedenen Tageszeitungen haben mich immer die Schüler dort – die sogenannten Volontäre – interessiert, denen ich unbedingt etwas beibringen wollte.
Jenseits der Ruhestandsgrenze mache ich nun auf Freier Mitarbeiter, statt die Füße hochzulegen. Warum? Weil ich’s kann und weil das Gehirn auf Touren gehalten werden will. „Die Realität ist immer zu wenig“, haben die Romantiker gesagt und hatten recht. Durch dokumentierende Aneignung mache ich mehr daraus: Realität wird gewissermaßen zur „Wirklichkeit“ potenziert. Das fasziniert mich.