Ukraine-Krieg: Hilfe aus Lippe auf dem Weg

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Nataliya Didenko (Mitte), Dr. Martin Betge (links neben Didenko), der ehemalige Leopoldshöher Bürgermeister Gerhard Schemmel (mit Nummernschild in der Hand), Rotary-Präsident Stefan Karsch (rechts neben Schemmel), Elmar Brok (links) sowie zahlreiche weitere Unterstützer der Hilfe für die Ukraine bei der Übergabe der beiden Rettungswagen. Foto: Reiner Toppmöller

Leopoldshöhe. An dem Tag, an dem der US-amerikanische Präsident Donald Trump seinen von vielen Experten als äußerst zweifelhaft bewerteten „Ukraine-Friedens-Plan“ mit Russland vorgestellt hat, stehen in Leopoldshöhe zwei ehemalige Rettungswagen des Kreises Lippe bereit, um als Spende in die vom Krieg gebeutelte Ukraine zu gehen.

Den Kauf der insgesamt vier Fahrzeuge hat eine Spende des Rotary Clubs Detmold-Blomberg möglich gemacht. Das Geld kommt aus Spenden und dem Verkauf von Weihnachtsbäumen, wie der derzeitige Präsident, Stefan Karsch, vor Ort erklärte.

Er sei schon im Oktober 2024 mit der Idee auf ihn zugekommen, erzählt Dr. Martin Betge, der sich zusammen mit dem ehemaligen Leopoldshöher Bürgermeister Gerhard Schemmel für humanitäre Hilfe für die Ukraine einsetzt.

Für rund 30.000 Euro konnten die Fahrzeuge erworben werden. Zwei, die nicht aus dem Kreis Lippe kommen, sind bereits vor einigen Tagen in die Ukraine gefahren worden. Die beiden lippischen Fahrzeuge mit Baujahr 2018 gingen jetzt auf die weite Reise.

Zur Übergabe in Leopoldshöhe waren nicht nur Mitglieder des Rotary Clubs und Partner aus der Ukraine gekommen. Auch der ehemalige Europapolitiker Prof. h.c. Elmar Brok hatte sich auf den Weg gemacht, bevor er sich als Teilnehmer der Europäischen Sicherheitskonferenz nach München aufmachte. Er hat seit Jahren eine besondere Beziehung zur Ukraine und ist Ehrenprofessor der Lesja-Ukrainka-Universität in Luzk.

Die Rettungswagen gehen in die ukrainische Stadt Kostopil und werden dort im zivilen Bereich eingesetzt. Stefan Karsch betonte bei der Übergabe, dass der Rotary Club weltweit aufgestellt sei und Hilfe leiste. Das kommende Projekt sei zu Ostern die Unterstützung des Palliativ-Vereins Lippe.

Der Verein Ukraine-Hilfe Lippe-Bielefeld hat bereits 64 Fahrzeuge in die Ukraine geliefert, darunter mehrere Rettungswagen und ein Feuerwehrfahrzeug. Gerhard Schemmel, ehemaliger Bürgermeister von Leopoldshöhe, hat ebenfalls bereits das Inventar eines Krankenhauses aus Bad Rothenfelde besorgen und in die Ukraine transportieren können. Betten, Verbandsmaterial und Medikament sowie Rollstühle und zahlreiche Kleidung fanden ebenfalls den Weg in das von Russland überfallene Land.

Nataliya Didenko aus Kostopol, die dort die Hilfe koordiniert, war extra nach Leopoldshöhe gekommen und bedankte sich unter Tränen für die Hilfe aus Deutschland. Die beiden Rettungsfahrzeuge werden von ehrenamtlichen Fahrern in die Ukraine gebracht.