Bielefeld. Vor dem Bielefelder Landgericht sind am Mittwochmittag, 26. Februar, während des laufenden Mordprozesses um den getöteten Box-Profi Besar Nimani Schüsse gefallen, von denen mindestens drei Menschen verletzt worden sein sollen.
Augenzeugen hätten Medienberichten zufolge ausgesagt, dass einige Opfer am Boden liegen sollen, während eine Person offenbar reanimiert worden sei. Polizisten leisteten Erste Hilfe, während Rettungskräfte zum Tatort eilten. Die Schüsse sollen aus einem Auto heraus abgefeuert worden sein, berichtet Radio Bielefeld.
Gegen 9 Uhr hatte im Gerichtsgebäude der Prozess um den getöteten Box-Profi Besar Nimani begonnen. Auf der Anklagebank sitzt sein mutmaßlicher Mörder Hüseyin Akkurt (38), der Mitte Juli in Brüssel festgenommen wurde. Ein weiterer Verdächtiger ist noch flüchtig.
Bei den Schussopfern soll es sich laut Informationen der Bild-Zeitung um drei Familienmitglieder des Angeklagten handeln. Einer habe dabei eine Schusswunde am Bein erlitten, ein weiterer soll lebensgefährlich in der linken Brust getroffen worden sein. Wie die Neue Westfälische berichtet, sollen unter anderem der Vater sowie Bruder des Angeklagten verletzt worden sein. Letzterer habe sich jedoch durch einen Sturz verletzt.
Kurz nach Ende des Prozesstages, die Besucher hätten soeben das Gerichtsgebäude am Niederwall verlassen, sollen gegen 13.30 Uhr plötzlich Schüsse vor dem Gericht gefallen sein. Zunächst sollen der oder die Täter acht bis zehn Schüsse abgefeuert haben. Kurz darauf hätte es drei oder vier weitere Schüsse gegeben. Die Polizei soll nach neuesten Erkenntnissen ebenfalls Schüsse abgegeben haben.
Laut der Neuen Westfälischen sollen die ersten Schüsse vor dem Delius-Klasing-Verlag gefallen sein. Dem Bericht zufolge habe sich der Bruder des Angeklagten daraufhin in einer Eingangstür an der Kreuzstraße in Sicherheit bringen wollen. Als er anschließend mit seinem Fahrzeug in Richtung Adenauerplatz weitergefahren sei, seien weitere Schüsse auf Höhe des Restaurants Sesam abgegeben worden.
Ob ein oder mehrere Täter bereits gefasst worden seien, sei zunächst unklar gewesen. Es wurde jedoch vermutet, dass sich ein möglicher Schütze in einem Haus verschanzt habe, während eine weitere Person bereits in Gewahrsam genommen worden sei. Aus diesem Grund wurde nach Informationen dieser Zeitung sowohl am Gymnasium am Waldhof als auch am Haus Gilead des Klinikums Bethel Amokalarm ausgelöst.
Ein Polizeihubschrauber kreise über dem Gebiet, um die Lage zu beobachten. Die Polizei hatte darüber hinaus ein Haus umstellt, in dem sich einer der Schützen befunden haben soll. Dies habe sich jedoch nicht bestätigt. Mittlerweile sei auch ein zweiter Täter in Gewahrsam genommen worden.
Einschränkungen des Stadtbahn-Verkehrs
Mobiel teilte mit, dass es aufgrund des Polizeieinsatzes im Bereich des Landgerichts derzeit erhebliche Einschränkungen auf den Stadtbahn-Linien 1 und 2 gebe. Demnach verkehre die Linie 1 aktuell nur zwischen den Haltestellen Schildesche und Rathaus sowie zwischen Brackwede Bahnhof und Bethel.
Zusätzlich sei für die Linie 1 ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den Haltestellen Sieker und Bethel eingerichtet worden. Die Haltestelle August-Bebel-Straße werde nicht angefahren.
Die Linie 2 fuhr zunächst nicht zwischen Sieker und Landgericht. Stattdessen wurde sie über die Strecke der Linie 4 bis Sieker Mitte umgeleitet und wendete dort. Seit 15.30 Uhr fährt die Stadtbahn-Linie 2 wieder regulär, teilte Mobiel mit.