Kreis Lippe/Lage. In Westfalen-Lippe klebt auf fast jedem dritten Regionalzug das Logo der Eurobahn. Das Problem: Sie ist finanziell bis zur Pleite angeschlagen. Der Verkehrsverbund NWL soll’s nun richten. Doch bei der dringlichen Restrukturierung des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) müssen Opfer gebracht werden.
Der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ist in der bisherigen Form nicht mehr zu halten. Das beweist der Niedergang der Eurobahn. Für den Kaufpreis eines symbolischen Euro hat der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (ZV NWL) das finanziell angeschlagene Unternehmen Eurobahn übernommen. Ist das Linien-Angebot eh schon zusammengestrichen worden, so deutet die Vergabe von SPNV-Leistungen an die Eurobahn weitere Reduzierungen an.
Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat zusammen mit weiteren Behörden im Amtsblatt der Europäischen Union vier Vorinformationen zu Direktvergaben von Eisenbahnverkehrsleistungen an die Eurobahn im Zeitraum 4. April 2025 bis 9. Dezember 2029 bekannt gegeben: RE82 (Bielefeld-Detmold-Altenbeken), RB67 (Bielefeld- Warendorf-Münster), RB71 (Bielefeld-Bünde-Rahden), RB73 (Bielefeld-Lage-Lemgo-Lüttfeld).
Man sieht, dass die vom Konkurs bedrohte und sich als unzuverlässig herausstellende Eurobahn weitere vier Jahre den Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) im „Ostwestfalen-Lippe Diesel-Netz Los Nord“ betreiben soll. Festzustellen ist aber auch, dass die RB72 (Herford – Detmold – Paderborn) über Lage in dieser Liste nicht vorkommt. Dafür wird die RB72 im „Teutoburger Wald Netz“ geführt: „unter dem Vorbehalt der Gremienbeschlüsse“, also als Wackelkandidat.
Der RE82, der die Liste sicher anführt, wird hingegen nur per Notverkehr von der DB Regio gemanagt. Ein Schienersatzverkehr durch den Bus von Süden her lässt Lage links beziehungsweise rechts liegen, da der Schnellbus zwar in Detmold hält, nicht aber in Lage. Das alles geht aus dem Amtsblatt der Europäischen Union (EU) beziehungsweise dem Vergabeportal „Ted-EU“ hervor.