Düsseldorf. Wer aktuell noch Strom vom ortsansässigen Grundversorger bezieht oder schon länger nicht mehr den Anbieter gewechselt hat, kann durch einen Wechsel das eigene Haushaltsbudget schonen.
„In der Grundversorgung zahlt man mit derzeit durchschnittlich 40,5 Cent pro Kilowattstunde plus 180 Euro Grundpreis pro Jahr einen unnötig hohen Strompreis“, sagt Christina Wallraf, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW.
„Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden pro Jahr kann durch einen Wechsel des Stromanbieters durchschnittlich 270 Euro pro Jahr sparen. Auch Verbraucher, die schon länger nicht gewechselt haben, zahlen häufig einen zu hohen Preis.“
Aktuelle Neukundenpreise und Sparpotential ermitteln
Viele Energieanbieter bieten günstige Tarife, die unterhalb der Grundversorgungspreise liegen. Derzeit sind bei Strom Arbeitspreise ab circa 32 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) verfügbar, bei Gas liegen Preise ab etwa 11 Ct/kWh vor. Auch viele Stadtwerke haben neben der Grundversorgung preiswerte Tarife im Angebot. Verbraucher sollten die Preise am Markt mit den Preisen ihres aktuellen Vertrags vergleichen und so ihr Sparpotential berechnen.
Kündigungstermin des bestehenden Vertrags klären
Bei der Prüfung des bestehenden Vertrags ist es wichtig, die Restlaufzeit und Kündigungsfrist festzustellen, um den richtigen Zeitpunkt für einen Anbieterwechsel zu finden. Wurde der Vertrag noch vor März 2022 abgeschlossen, ist besondere Aufmerksamkeit geboten, da sich der Tarif automatisch um weitere zwölf Monate verlängern kann. Ist man aktuell in der Grundversorgung, lässt sich der Vertrag jederzeit, unter Berücksichtigung der gesetzlichen zweiwöchigen Frist, kündigen.
Vergleichsportale richtig nutzen
Online-Vergleichsportale sind praktische Instrumente, um den richtigen Strom- oder Gas-Tarif ausfindig zu machen. Wichtig dabei ist, die Voreinstellungen des Vergleichsportals anzupassen, bevor man einen Tarifvergleich vornimmt. Um möglichst viele Tarife angezeigt zu bekommen, sollte der Filter „direkte Wechselmöglichkeit über das Portal“ ausgestellt sein.
Auch Empfehlungen des Vergleichsportals schränken die Tarifauswahl unnötig ein. Für die Vertragslaufzeit empfiehlt sich eine einjährige Laufzeit inklusive Preisgarantie. Der Bonus sollte nicht in die Jahreskosten eingerechnet werden. Weitere empfehlenswerte Filtereinstellungen für Vergleichsportale finden sich in der Checkliste der Verbraucherzentrale.
Neuen Anbieter kritisch prüfen
Wichtig vor einem Vertragsabschluss: Den potenziell neuen Energieversorger mittels einer kurzen Internetrecherche überprüfen, um festzustellen, ob der Anbieter durch sein unternehmerisches Handeln in der Vergangenheit negativ aufgefallen ist. Verbraucher sollten sich nicht allein auf die Bewertungen im Vergleichsportal verlassen. (Quelle: Verbraucherzentrale NRW)