Glosse: Auf Tuchfühlung mit „Lurchi“-Auto vorm Werreanger

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Ein schwarz-gelb gemustertes „Lurchi"-Auto auf dem Werreanger-Parkplatz wirft Fragen auf: Plant der Berliner Flughafen BER dort eine Außenstelle, vielleicht einen Hubschrauber-Landeplatz? Foto: Jörn Fries

Lage. Ein Mercedes im „Lurchi“-Look. Was ist das? Ein Outfit, abgeguckt von einer Comicfigur, die der deutsche Schuh-Hersteller Salamander zu Werbezwecken entwickelt hat und die Generationen von Kindern mit kleinen Bildergeschichten gefesselt und ihnen somit das „unendliche Anprobieren“ verschiedener Schuhe erträglich gemacht hat.

Für Kinder kommt nämlich „unendlich“ gleich hinter der Zahl Zwei. Der Look verleiht dem Auto, das etwa eine Woche auf dem Lagenser Großparkplatz zubrachte, einen unverwechselbaren Charme.

Solange das Auto im „Lurchi“-Look auf dem Parkplatz vorm Werreanger stand, erfreute es viele Schaulustige. Es trug die Aufschrift „BER“ und sogar die Funktionsnummer „A219“. „BER“, das ist der Berliner Flughafen, der eine unglaublich lange Bauzeit gebraucht hat, bis er endlich fertig war. LWZ-Leser Jörn Fries wollte es genau wissen, was es mit dem Auto auf sich hat, und hat beim „BER“-Management nachgefragt.

Anfrage: Vermisst der Flughafen BER ein Follow-me-Fahrzeug? Falls ja, ich habe da eines in Lage (Lippe) gefunden.

Antwort:

„Hallo Herr Fries,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Nein, wir vermissen kein Follow-me-Fahrzeug und sind am Flughafen BER weiterhin bestens ausgestattet. Das von Ihnen erwähnte Fahrzeug gehörte der Flughafengesellschaft. Es wurde ausgemustert und Ende 2024 ordnungsgemäß verkauft. Solche Verkäufe sind gängige Verfahren, die Erlöse kommen dem Flughafen zugute. Sie erfolgen über das öffentliche Auktionsportal Troostwijk’s Online-Auktionen. Mit diesem Auktionspartner hat die Flughafengesellschaft einen Rahmenvertrag, wir arbeiten mit diesem Partner bereits seit vielen Jahren zusammen.  Bauteile wie zum Beispiel Funkanlagen oder Signalanlagen/Sirenen werden vor dem Verkauf aus den Fahrzeugen entfernt. Die Folierungen werden nicht entfernt. Das Entfernen der Folien ist mit hohen Kosten verbunden und kann gerade bei älteren Fahrzeugen gegebenenfalls zu Beschädigungen führen. Zu dem Käufer selbst geben wir aus Datenschutzgründen keine Auskunft.  Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir eine PDF zuschicken, wenn Sie darüber berichten.“

LWZ: Ehrensache. Eine Liebe ist der anderen wert. Allerdings fragen wir uns, wie der Paderborner Besitzer mit den vielen neugierigen Fragen nach seiner Beziehung zum Berliner Flughafen klarkommt. Vielleicht liebt er es aber auch, mit Leuten ins Gespräch zu kommen: Da bietet sein fahrbarer Untersatz unendlich viele hervorragende Gelegenheiten.

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