Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Zahlreiche kleine Messestände, dazu mehrere Info-Trucks großer Betriebe und ein hohes Aufgebot an Polizei und Bundeswehr: Mehr als 170 Aussteller warben in der Salzufler Messehalle bei der Messe „my job OWL“ 2025 um die Generation Z.
Überall fehlen Fachleute und Auszubildende, das macht das Werben um den Nachwuchs zum Wettbewerb. Mit lebensgroßen Star-Wars-Figuren, laufenden Hunde-Robotern, Puzzles oder mit Popcorn versuchten Betriebe und Einrichtungen, Nachwuchs für sich zu gewinnen.
Dazu Standbesetzungen, nur wenig älter als die Umworbenen, damit man eine Sprache spricht. Am Eingang hing zudem eine voll geklebte Pin-Wand mit hunderten von Job-Angeboten. Dazwischen die Jugendlichen, viele auch mit einem Elternteil, auf der Suche nach dem Job fürs Leben.
Auffallend in diesem Jahr waren die vielen Angebote aus dem Gesundheits- und Pflegebereich. So gut wie keine Krankenhausgesellschaft, keine Pflegeeinrichtung, kein Kreis aus der Nähe, die nicht vertreten waren – nebst Betrieben und Einrichtungen, die um Nachwuchs warben.
Groß war auch der Andrang bei Bundeswehr und Polizei. Dennis Segbers, Pressesprecher am Stand der Bundeswehr, wunderte sich jedoch nicht über das Interesse. Trotz der internationalen Lage und des Krieges in der Ukraine sei die Nachfrage nach Laufbahnen beim Bund ungebrochen groß. „Die Bundeswehr bietet den Einsteigern neben einem gesicherten Arbeitsplatz auch zivile Studienplätze“, sagte der Bundeswehrvertreter und wies auf die vielen vereinbarten Beratungstermine während der Messe hin. Was daraus tatsächlich werde, darüber gäbe es aber keine Statistik.
Patrick Hambusch, am Stand der Polizei, konnte für seinen Bereich Ähnliches berichten. Auch dort stünde vor allem der Wunsch der jungen Menschen nach einem gesicherten Arbeitsplatz im Vordergrund. „Die Polizei in NRW bietet 3.000 Studienplätze mit Studienschwerpunkten im Dualen Studium an. Junge Menschen mit Mittlerer Reife können bei uns an der Fachhochschule in zwei Jahren ihr Fachabitur machen und so den Weg zur Polizei starten. Die Nachfrage ist groß, auch weil es nach der Ausbildung nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz ist, sondern eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt“, so Hambach. Auch er sagte, dass es allerdings nicht nachprüfbar sei, was die Messe tatsächlich an Nachwuchs bringe.
Zweifelsohne ist die „my job OWL“ ein guter Wegweiser für junge Menschen und bietet einen umfangreichen Überblick an Ausbildungsplätzen aus Handwerk, Wirtschaft und sozialen Einrichtungen.