Horn-Bad Meinberg. In Horn-Bad Meinberg hat am Samstag, 22. März, ein Großbrand ein Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße unbewohnbar gemacht. Das meldet Radio Lippe.

Seit den frühen Morgenstunden und bis in den späten Nachmittag sei die Feuerwehr im Einsatz gewesen. Bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte hätten die Feuerwehrleute gegen eine massive Rauchentwicklung antreten müssen. Die Flammen schossen aus einer Dachgeschosswohnung. Nach kurzer Zeit brannte der ganze Dachstuhl.

Zwei Drehleitern und zahlreiche Trupps unter Atemschutz wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Aufgrund der Rauchentwicklung wurden die Warnsysteme KATWarn und NINA im Umfeld ausgelöst.

Verletzt worden sei nach aktuellem Stand niemand. 30 Menschen wurden evakuiert. Auch mehrere Haustiere, darunter Kaninchen und Katzen, konnten aus dem brennenden Haus geborgen werden. Die Brandbekämpfung zog sich bis in den späten Nachmittag hinein. Die Brandursache wird noch ermittelt.

Einsatzbericht der Feuerwehr

Am Samstagmorgen, 22. März 2025, wurde die Freiwillige Feuerwehr Horn-Bad Meinberg um 7:37 Uhr mit dem Stichwort „Feuer 3 – Dachstuhlbrand mit Menschenleben in Gefahr“ in den Stadtteil Bad Meinberg gerufen. Bereits auf der Anfahrt wies eine massive Rauchwolke den Einsatzkräften den Weg. Aus bislang ungeklärter Ursache kam es bei einem Mehrfamilienhaus mit 19 Wohnungen zu einem Dachstuhlbrand.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand im 2. Obergeschoß eine Wohnung in Vollbrand. Die Flammen waren bereits auf den Dachstuhl übergeschlagen und hatten diesen ebenfalls in Brand gesetzt. Da zu diesem Zeitpunkt noch unklar war, ob sich noch Personen in dem Gebäude aufhielten, wurden unverzüglich mehrere Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt. Parallel wurde vor dem Gebäude die Drehleiter in Stellung gebracht und eine Löschwasserversorgung aufgebaut.

Vor dem Gebäude befanden sich bereits zirka 30 Personen, die sich eigenständig in Sicherheit gebracht hatten. Im weiteren Verlauf stellte sich glücklicherweise heraus, dass sich keine Personen mehr in den Brandgeschossen befanden. Aufgrund der vorgefundenen Lage wurde unverzüglich eine Stichworterhöhung auf „Feuer 4 – Gebäudebrand mit Menschenleben in Gefahr“ vorgenommen. Zudem wurden von umliegenden Feuerwehren weitere Atemschutzgeräteträger, Tanklöschfahrzeuge zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung sowie eine zweite Drehleiter angefordert. Ebenfalls auf den Weg machte sich der Atemschutz-Container des Kreis Lippe sowie die Drohnen-Einheit der Feuerwehr Detmold. Im weiteren Verlauf wurden zudem Fachberater des THW (Technischen Hilfswerk) zur Beurteilung der Statik und der Einsturzgefährdung hinzugezogen. Somit befanden sich zeitweise rund 105 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle.

Zur Koordinierung wurden an der Einsatzstelle mehrere Abschnitte gebildet und im Feuerwehrgerätehaus wurde der SAE der Stadt (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) einberufen. Schon nach kurzer Zeit war eine effektive Brandbekämpfung im Gebäude nicht mehr möglich, woraufhin sich die Trupps zurückziehen mussten. Das Dach stand auf einer Fläche von über 550 Quadratmetern in Vollbrand. Da durch das Feuer Teile des Daches einstürzten und die Decke zum 2. Obergeschoss durchgebrannt war, wurde die Brandbekämpfung über die zwei positionierten Drehleitern fortgeführt.

Durch den zusätzlichen Einsatz von Netzmittel konnte letztlich eine effektive Brandbekämpfung erreicht werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden, da immer wieder Glutnester lokalisiert wurden. Über einen angeforderten und eingesetzten Kran mit Arbeitskorb wurden entlegene Dachbereiche erreicht und Dachpfannen entfernt. Über die Drehleiter wurden die restlichen Glutnester abgelöscht.

Über Nacht blieb eine Brandwache vor Ort. Die Stadt Horn-Bad Meinberg musste nun 13 betroffene Personen unterbringen, da nicht alle bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten.

Trotz der sofort eingeleiteten Maßnahmen konnte ein immenser Schaden am Gebäude nicht verhindert werden. Das komplette Gebäude ist nach derzeitigem Stand nicht bewohnbar und der Dachstuhl sowie das Obergeschoss einsturzgefährdet. Im Einsatzverlauf musste ein Feuerwehrkamerad medizinisch behandelt und einem Klinikum zugeführt werden. Er konnte jedoch am Abend nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause.

Zu Brandursache und Schadenshöhe können von Seiten der Feuerwehr noch keine Angaben gemacht werden. Die Einsatzstelle wurde nach Beendigung der Löschmaßnahmen an die Kriminalpolizei übergeben. Diese hat die Ermittlungen aufgenommen. Einsatzende war für die Feuerwehr gegen 22:30 Uhr.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den unterstützenden Feuerwehren aus Detmold, Blomberg, Schlangen, Lemgo und Bad Salzuflen, dem THW und besonders bei „Edeka Wiele“ und „Goeken Backen“ für die spontane Verpflegung und Getränke bedanken.

[Update am 24. März 2025 um 22.11 Uhr]