
Blomberg. Die Regionalgeschäftsstelle am Blomberger Diestelbach sah am 1. April recht verwaist aus, nachdem die Johanniter auf der benachbarten Rettungswache und beim Kassenärztlichen Notfalldienst die Segel gestrichen hatten. Für viele plötzlich und unerwartet, gaben die Johanniter den Rettungsdienst (Notfallrettung und Krankentransport) an den Kreis Lippe ab – und dies gänzlich unfreiwillig, aber letzten Endes wohl unvermeidlich.
Nach mehr als fünf Jahrzehnten sind die Johanniter im Lippischen Rettungswesen nicht mehr präsent. Über die Gründe, die zunächst zum Rückzug der Johanniter aus verschiedenen Wachen im Kreisgebiet führten, bis nur noch die prestigekräftige Rettungswache am Blomberger Diestelbach übrig blieb, kann man breit spekulieren; aber es war sicher nicht nur der branchen- und bundesweite Fachkräftemangel.
Auf seiner Website fasst der Johanniter-Regionalverband Lippe-Höxter die verdienstvolle Geschichte der Organisation noch einmal zusammen.
Besonders bitter zudem: Zum 31. März endete auch die 14-jährige Tätigkeit der Johanniter im Kassenärztlichen Notfalldienst für die KVWL im Versorgungsgebiet Ostwestfalen-Lippe mit Ausnahme der Stadt Bielefeld. Dass gerade der ASB-Regionalverband Ostwestfalen-Lippe, der das Stadtgebiet von Bielefeld betreute, nun die Nachfolge der Johanniter in ganz OWL angetreten hat, mag manchen wie ein Sieg der Einwohner des kleinen, im normannisch-bretonischen Grenzgebiet gelegenen gallischen Dorfes gegen die übermächtigen Römer erscheinen. Bitter ist es auf jeden Fall für die engagierten JUH-Mitarbeiter in beiden Bereichen.
Der Verband bedankt sich in einem rührenden Schreiben bei den Fahrern: