Oerlinghausen. Das Hermanns-Denkmal in Detmold feiert am 16. August seinen 150 Geburtstag. Zu diesem Anlass hat der Hermann-Künstler Hans Kordes ein besonderes Geschenk – einen Hermann für jede lippische Kommune.
Am Dienstag, 1. April, wurde der erste Hermann in Oerlinghausen aufgestellt. Bis mindestens September wird der Oerlinghauser-Hermann mit einer Höhe von knapp vier Meter auf dem Rathausplatz zu bestaunen sein.
Hans Kordes hat sich einiges vorgenommen, aber mit Unterstützung der lippischen Bürgermeister wird dieses Projekt in allen lippischen Kommunen umgesetzt. „Als Hans Kordes den Lippischen Bürgermeistern das Projekt vorstellte, war ich sofort begeistert. Es freut mich sehr, dass der Startschuss des Projektes hier in der Bergstadt erfolgt ist“, betont Oerlinghausens Bürgermeister Dirk Becker.
Der Künstler beschreibt seine Idee wie folgt: „Dieser Stahlschnitt des Hermanns-Denkmals ist einer von 16 baugleichen Exemplaren. Sie zusammen bilden das Kunstprojekt ‚Hermann 150‘. In jeder Kommune des Kreises Lippe steht eine dieser Figuren. Denn alle 16 Orte zusammen bilden das ‚Land des Hermanns‘.“
Weiter erklärt Kordes: „Am 16. August feiert das Hermanns-Denkmal seinen 150. Geburtstag. Mein Kunstprojekt steht für den Bedeutungswandel, den dieses Monument über die 150 Jahre vollzogen hat. Ursprünglich als nationalistisches Denkmal des Kaiserreichs errichtet, haben die Lipper daraus ihr ganz eigenes Symbol der Heimat gemacht. Ganz ohne nationalen Pathos und „großdeutschen Dünkel“, dem die Errichter seinerzeit Ausdruck verleihen wollten. Heute steht ‚unser Hermann‘ ausschließlich für die Verbundenheit zu unserer Heimat in Lippe und ganz OWL. Er droht nicht mehr den Nachbarländern, sondern lädt alle Gäste aus nah und fern zu uns ein.“
Zur Zeit der Errichtung des Hermanns habe man noch in Zoll und nicht in Zentimeter gerechnet. Seine Jubiläumsversion des „Hermann“ sei daher 150 preußische Zoll hoch, was exakt 3.922 mm ergäbe – für jedes Jahr, ein Zoll. Auf dem Schild sind zudem 16 Lippische Rosen dargestellt. Jede Rose stehe für eine Kommune.
„Wie sehr der Hermann die Menschen bewegt und verbindet, zeigt, dass alle 16 Orte innerhalb einer Woche dem Projekt zugestimmt hatten“, beschreibt der Künstler die positiven Rückmeldungen aller Kommunen.
Was nach dem Projektende mit dem Oerlinghauser-Hermann geschehe, sei noch unklar. Dirk Becker hofft auf einen Spender, damit das Kunstprojekt und Fotomotiv auf dem Rathausplatz für alle zugänglich bleibe. „Ich bin zuversichtlich, dass uns die dauerhafte Platzierung gelingt. Alternativ wird das Kunstprojekt versteigert.“