Horn-Bad Meinberg: Renovierter Bahnhof Leopoldstal macht richtig was her

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Das Wartehäuschen am Bahnhof Leopoldstal ist so schön und geräumig ausgestaltet, dass sogar Digital-Model Milla Sofia hier gern auf den Zug nach Helsinki wartet. Fotos: Jörn Fries/Montage: Hajo Gärtner

Horn-Bad Meinberg/Leopoldstal. Die Deutsche Bahn zu kritisieren, dazu gibt es viele Gründe. Allein schon die Zugausfälle und Verspätungen liefern eine Menge Stoff zum Meckern. Aber wenn es mal Gutes zu berichten gibt, sollte man das auch tun, meint der LWZ-Experte für den Öffentlichen Nahverkehr, Jörn Fries.

Kürzlich hat er die Integration von Bus und Bahn an der Station in Horn-Bad Meinberg lobend hervorgehoben. Nicht weit davon entfernt hat er Weiteres entdeckt, das ihm gefällt: Der renovierte Bahnhof Leopoldstal verdient seiner Ansicht nach Beachtung. „Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan“, betitelt er seine Bilderserie für die LWZ und kann viel Vorbildliches in diesem Bahnhofs-Update entdecken.

Tatsächlich treibt die Bahn seit einem Vierteljahrhundert die „Modernisierungsoffensive für   Bahnhöfe“ (MOF) voran: Dabei soll es nicht nur um die großen Bahnhöfe gehen, sondern auch „für die kleinen Haltepunkte“ soll etwas getan werden. In einem ersten Schritt wurden bis 2010 bereits 87 Bahnhöfe modernisiert (MOF 1). Ein zweiter Schritt (MOF 2), der inzwischen ebenfalls weitgehend umgesetzt ist, umfasst 117 Bahnhöfe. 52 weitere Bahnhöfe werden in einer dritten Vereinbarung bis 2027 modernisiert (MOF 3).

Die Bahn lobt sich für ihre Initiative. Well done: Das ist ja auch mal gut gelungen.

Nun hat also auch Leopoldstal ein Update bekommen, das diesen Namen verdient. Es war dem Bahnexperten jedenfalls eine Fotoserie wert. Nichts ist so gut, dass man es nicht noch verbessern könnte. Da hat der Experte folgende Vorschläge:

„Die einzeiligen digitalen Zugzielanzeiger sollten zeitnah durch solche, wie man sie vom Horn-Bad Meinberger Bahnhof kennt, ersetzt werden. Schließlich kann man auch in Leopoldstal nicht nur vom Rad oder vom Pkw in die Bahn einsteigen, sondern auch in den Bus; befindet sich die Bushaltestelle, die zugleich dem Schienenersatzverkehr (SEV) dient, doch keine fünfzig Meter von der Bahnstation entfernt. Auch fehlen zurzeit noch die Fahrplanaushänge sowie der Fahrkartenautomat. Begrünungsmaßnahmen im Umfeld sowie Infotafeln dürften auch noch folgen, doch dafür ist dann nicht mehr die oft (und das zu Recht) gescholtene DB InfraGO zuständig, sondern die Gemeinde.“

Auch auf den Gleisen gibt es Begegnungsverkehr. Ein Bild mit Seltenheitswert: Am 3. April 2021 wartet RE82 (Bielefeld Hbf – Lage – Altenbeken) am Stellwerk Lf (Ls) auf den entgegenkommenden RB72 (Paderborn Hbf – Altenbeken – Lage – Herford), um seine Fahrt auf der eingleisigen Strecke in Fahrtrichtung Steinheim-Sandebeck fortsetzen zu können.