Detmold. Ballettmusik, Instrumentenvielfalt und Soli-Freunde der Konzerte des Detmolder Kammerorchester (DKO) können sich am Montag, 28. April, um 19.30 Uhr im Konzerthaus Detmold auf Highlights freuen.
Die vier Werke des dritten Abonnementkonzertes bergen so einiges an kreativer Energie. Mit dabei sind neben den Musikern des DKO Soloflötist Stathis Karapanos und Solopauker Georgios Zerdalis sowie das Ensemble „HfM-Percussion“ mit nicht weniger als 47 Schlaginstrumenten.
Sowohl solo als auch im gemeinsamen Spiel entfalten sie ein musikalisches Panorama, das sich von Giuseppe Verdi über François Borne und André Jolivet bis hin zu Rodion Shchedrin spannt.
Feinsinnig und pointiert
Das Entree in den breit gefächerten Klangkosmos des Abends macht das DKO unter der Leitung von Daniel Stabrawa mit dem 1873 angeblich aus reiner Langeweile entstandenen einzigen Quartett Giuseppe Verdis (1813–1901): das Streichquartett e-Moll. Das Werk, konstruiert nach dem Vorbild des klassischen Streichquartettstils, scheint immer wieder jenen Geist der italienischen Oper zu atmen, für den der große Komponist Berühmtheit erlangte.
Starke emotionale Momente
Sie ist seit jeher die Verkörperung der Femme fatale auf der Opernbühne: Carmen. In seiner „Fantasie Brillante“ für Flöte und Streichorchester über Themen aus der Bizet-Oper „Carmen“ setzt François Borne (1840–1920) diese Empfindungen kongenial in Töne. Und Soloflötist Stathis Karapanos werde das schillernde Kolorit mit sprühender Verve, virtuoser Brillanz und eleganter Geschmeidigkeit funkeln lassen, verspricht das DKO in einer Pressemitteilung.
Nicht weniger zünden Carmens feurige Habanera-Rhythmen in Rodion Shchedrins (*1932) Bearbeitung von Bizets klingender Spanienfantasie. Seine rund 40-minütige „Carmen-Suite“ ist unumstritten eine der umwerfendsten Bearbeitungen von Georges Bizets zeitlosem Meisterwerk. Komponiert für die Bolschoi-Primaballerina Maja Plissezkaja, rhythmisch geschärft und voll unerwarteter Wendungen, gelang dem russischen Komponisten und späteren Wahl-Münchener mit der Suite der internationale Durchbruch.
Shchedrin kleidet das Liebesdrama der Carmen in elektrisierende Klänge und taucht die bekannten Melodien in ein neues Licht – nicht zuletzt dank der ungewöhnlichen Besetzung für großes Streichorchester und 47 Schlaginstrumente, darunter Marimbas, Vibraphon, Bongos, Maracas, Kastagnetten, Crotales und Kuhglocken. Das DKO und das Ensemble „HfM-Percussion“ sowie Georgios Zerdalis (Pauke) bringen die Ballett-Partitur nun wirkungsvoll zum Leuchten.
Im Vorfeld erwartet die Zuhörer André Jolivets (1905–1974) Konzert für Flöte und Streichorchester – beste Gelegenheit für Stathis Karapanos, nicht nur flinke Finger, sondern auch den zauberhaften sanglichen Reiz seiner Flöte und sein klangfarbenreiches Spiel zu demonstrieren. Der 29-jährige Flötist ist als Solist mit namhaften Dirigenten wie Zubin Mehta, Christoph Eschenbach und Valery Gergiev aufgetreten und Träger nationaler und internationaler Auszeichnungen.
Konzerteinführung und Vorverkauf
Eintrittskarten kosten 26, 22 und 13 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Inhaber einer KulturCard bezahlen 13, 11 und 6 Euro) und sind unter anderem erhältlich in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung, in der Tourist-Information am Markt in Detmold sowie im Internet bei Reservix und der DKO-Homepage.
An der Abendkasse bezahlen Konzertbesucher 30, 26 und 16 Euro (ermäßigt 15, 13, 8 Euro). Eine Konzerteinführung mit Sandra Niermann beginnt um 18.30 Uhr im Gartensaal (Palais, Neustadt 22).