Da staunen die Gäste, als Familie Enns (im Bild: Vater Heinrich, Mutter Anastasia, die beiden Töchter Anna-Lena (19) und Jolina (13) mit Familien-Nesthäkchen Amelie (8) eine zehn Meter lange Torte serviert. Ratzfatz war sie von den 300 Gästen aufgegessen. Fotos: Hajo Gärtner

-PR-Anzeige- Bad Salzuflen-Sylbach. Eine zehn Meter lange Torte ist schon eine besondere Leckerei. Genauer gesagt ist es eine „Tortenrolle“; ganz exakt: eine Biskuit-Rolle von besonderem Ausmaß. Damit kennt sich Konditorin Anastasia Enns schließlich aus. Und sie hat den Mut, damit ein Café am Bahnhof Sylbach zu eröffnen. 


Natürlich nicht allein: Die Rückendeckung der Familie, von Freunden und Verwandten ist ihr sicher. Vor allem Tochter Anna-Lena zeigt großes Interesse an dieser gewagten Unternehmung. Das finanzielle Risiko, das mit jedem „Start-up-Wagnis“ verbunden ist, trägt auch Ehemann Heinrich Enns mit. Er ist von Haus aus Maschinenbauer; und genau dieses Know-how ist bei der Einrichtung und beim Betrieb eines gastronomischen Projekts gefragt.

Die Gästezahl ist mit schätzungsweise 300 Besuchern groß am Tag der Neueröffnung. Und die lange Biskuit-Rolle landet genau wie die Kuchen und Torten aus der Vitrine der Gaststätte schnell in den hungrigen Mägen. On top wirft Heinrich Enns auch noch den großen Grill an, dessen brutzelnde Würstchen ebenfalls zügig Abnehmer finden.

„Alles hausgemacht“, betont Anastasia Enns im Gespräch mit der LWZ und ergänzt: „Den Kuchen backen wir in der eigenen Küche im Bahnhof.“

Die Familie Enns hat die zehn Meter lange Torte um einen zehn Meter hohen Kran von „dachdecker-owl.de“ ergänzt. Mit dessen Lift können sich Mutige in luftige Höhen hieven lassen, um von dort einen Blick bis nach Bad Salzuflen und Lage hinein zu erhaschen. Die Kinder können sich derweil unten am Boden in einer Hüpfburg austoben; und das Ganze begleitet von fetziger Musik.

Ist das Risiko eines Cafés im Bahnhof Sylbach nicht ein bisschen zu groß? Nein, denn dann hätte Familie Enns sich nicht darauf eingelassen. Bahnreisende haben eigentlich immer Appetit; und die schicke Ausgestaltung des Bahnhofes lädt zu einer Verweilpause, zum Beispiel vor oder nach der Bahnfahrt, ein.

Die InfraGo AG der Deutschen Bahn (DB) hat den Bahnhof eindrucksvoll modernisiert und rund 250.000 Euro in bessere Gestaltung, Anschlussmobilität, moderne Reise-Information und mehr Wartekomfort investiert. „Die DB verfolgt damit das Ziel, den Bahnhof weiterzuentwickeln und sein direktes Umfeld in eine attraktive Drehscheibe zu verwandeln“, sagt Claudia Heck, Bahnhofsmanagerin der DB für den Raum OWL. „Der Bahnhof Bad Salzuflen-Sylbach ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie ein Bahnhof mit seinem Umfeld in partnerschaftlicher Zusammenarbeit für die Reisenden attraktiver gestaltet werden kann.“

Tatsächlich fällt die enge Verbindung von Bus und Bahn ins Auge. Der mit einem schicken Wartehäuschen, vielen Auto-Parkplätzen und einer eindrucksvollen Mobilstation für Fahrräder bestückte Bahnhof lädt tatsächlich zur „Reise mit Weile“ ein. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Investition der Bahn in einen superschicken modernen Bahnhof auch förderlich für das Bahnhofscafé der Familie Enns auswirkt.

Der Bahnhof Sylbach ist so funktional und schick ausgestaltet, dass Digital-Model Milla Sofia aus Helsinki auf ihrem Weg in die finnische Heimat hier gern einen Stopp einlegen würde. Montage: Hajo Gärtner