Besondere Führungen: Kreis Lippe lädt zu Wanderungen ein

5
Am 17. Mai und 13. September können Interessierte die Wasserbüffel und schottischen Hochlandrinder in der ehemaligen Abgrabung Schieregge in Lage-Müssen besuchen. Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Im Projekt „Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen“ wertet der Kreis Lippe die Natur sowie die Landschaft in insgesamt sieben Schwerpunkträumen auf und fördert so die Biodiversität und die Erholung für den Menschen. In einigen Schwerpunkträumen bieten die Gebietsmanagerinnen nun kostenfreie Führungen an – teilweise an Orten, die für die Öffentlichkeit ansonsten nicht zugänglich sind.

Los geht es am 10. Mai in Schlangen-Kohlstädt. Ziel: Der Halbtrockenrasen und die Trockentäler im Eggevorland. Von Kohlstädt aus führen Yasmin Günterberg von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe und Matthias Füller, ehemaliger Leiter der Biologischen Station Lippe, die Teilnehmer stetig ansteigend auf dem alten Triftweg hinauf zum Plateau an der Hohlsteinhöhle.

Nach einem kurzen Abstecher zur Hohlsteinhöhle, die die Wandergruppe nicht besichtigt, erreicht man auf der anderen Talseite parallel gehend wieder den Ausgangspunkt. Mit etwa 220 Höhenmetern ist die etwa 6,5 Kilometer lange Wanderung körperlich etwas anstrengend. Treffpunkt ist die Schützenhalle Kohlstädt, Lippspringer Straße 13b.

Die Wanderung dauert von 11 bis circa 14 Uhr. Festes Schuhwerk ist erforderlich, ebenso Rucksackverpflegung. Am Treffpunkt gibt es keine Parkplätze. Interessierte können sich per E-Mail anmelden.

Wasserbüffel und schottische Hochlandrinder

Am 17. Mai sowie 13. September können sich Interessierte von 14 bis 16 Uhr die Wasserbüffel und schottischen Hochlandrinder in der ehemaligen Abgrabung Schieregge in Lage-Müssen anschauen – für die Öffentlichkeit ist normalerweise vor dem Zaun Schluss.

Bei der Führung ermöglichen Dirk Grote und Birgit Griese-Lödige von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe einer begrenzten Teilnehmerzahl, die Tiere zu betrachten. Aufgabe der Tiere ist es, ein Zuwachsen der Flächen rund um den See zu verhindern. So sollen die für Vögel, Amphibien und Insekten wertvollen Lebensräume erhalten und optimiert werden.

Treffpunkt ist der Parkplatz Friedhof Müssen, Im Heidland 121. Eine Rucksackverpflegung sowie festes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldungen nimmt Birgit Griese-Lödige unter 05231/626460 oder per E-Mail entgegen.

Moorstich „Stinkebrink“

Bei der Führung über das sonst verschlossene Gelände des Moorstichs „Stinkebrink“ wird Yasmin Günterberg am 31. Mai sowie 19. Juli von 11 bis circa 12.30 Uhr sowohl die historische Nutzung erläutern als auch über die aktuelle naturschutzfachliche Pflege und die Entwicklung des Geländes berichten. Im Stinkebrink wurde bis 2014 Moor als Heilmittel für den Kurbetrieb abgebaut, um in der Kurklinik Moorbäder anzubieten.

Seitdem wird das Gelände nicht mehr betrieblich genutzt. Die entstandenen wertvollen Biotope werden nun vom Kreis Lippe erhalten. Treffpunkt ist am Ende der Straße „Auf der Heide“ in Horn-Bad Meinberg, vor dem Tor des Moorstichs. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail.

Eidechsen und Heideblüte

Am 23. August können Interessierte von 10 bis 12 Uhr Eidechsen und Heideblüte entdecken. Die Bergheiden sind eine Seltenheit im Kreis Lippe und ein besonderer Lebensraum für viele Tiere und Pflanzenarten. Auf der fünf Kilometer langen Wanderstrecke gilt es, einige Arten zu entdecken, die Entstehung genauer zu betrachten und künftige Maßnahmen zum Erhalt zu besprechen.

Luisa Glocker von der Biologischen Station führt über aktuelle und zukünftige Maßnahmenflächen des Projekts vom Knickenhagen bis zum Bärenstein und über die Externsteine wieder zurück. Treffpunkt ist der Parkplatz Hermannsweg (Horn-Bad Meinberg), nahe des Waldschlösschens. Rucksackverpflegung und festes Schuhwerk sind erforderlich. Die Anmeldung kann per Telefon (05282/462) oder E-Mail erfolgen.

Projekt-Hintergrund

 Das Projekt „Grüne Infrastruktur“ ist ein sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) und läuft noch bis 2027. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Das Gesamtvolumen beträgt 4,6 Millionen Euro, wobei 70 Prozent der Kosten vom Bund finanziert werden. Die Restfinanzierung wird vom Land NRW und dem Kreis Lippe übernommen.

Der Kreis Lippe (Fachgebiet Landschaft und Naturhaushalt) arbeitet eng mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe / TH OWL (Arbeitsschwerpunkt Erholung) zusammen. Weitere Projektpartner sind die Hochschule Osnabrück (Arbeitsschwerpunkt Biotopverbund) und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Arbeitsschwerpunkt Kulturlandschaft).