
Kreis Lippe/Detmold. Einmal im Jahr, im Frühjahr, wird das Hermannsdenkmal einer genauen Prüfung unterzogen: Die Kupferplatten der Statue werden dann sehr intensiv begutachtet, ebenso die Fugen der Sandsteinsockel. Die Kontrolle erfolgt mit einem 58 Meter hohen Hubsteiger. Die Arbeit erledigt seit vielen Jahren die Firma Begemann aus Leopoldshöhe.
Von Anfang an ist der Höhenzugangstechniker André Brüner der Mann, der den Korb des Auslegers in die Höhe dirigiert. Er ist auch der Einzige weit und breit, der das Gerät überhaupt bedienen darf.
Die Arbeit sei nicht einfach, sagt der Fachmann und deutet auf die besondere Aufstellungsfläche des Hubsteigers rund um den Hermann hin. Schließlich geht es auch gut vier Meter über die Statue hinaus, die selbst 54 Meter hoch ist. Und nicht nur das, bis auf zwei Zentimeter geht der Hubsteiger mit dem Korb an die Statue heran, um festzustellen, ob sich etwas gelöst hat. Dabei werden nicht nur die vielen tausend Nieten geprüft. Auch die Kupferplatten, die jetzt schon 150 Jahre da oben jedem Wetter ausgesetzt sind, werden kontrolliert. Etwas für mutige und schwindelfreie Menschen könnte man meinen.
Doch weit gefehlt, wie der Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast meint, der selbst mit in den Korb steigt, um sich ein Bild zu machen. „Auf der linken Seite des Kopfes gibt es eine Haarlocke, die gefährdet ist, weil sie überlappt. Wenn die fest ist, ist alles gut“, sagt er. In diesem Jahr sitzt sie fest und von den vielen tausend Nieten, die bei bestem Jubiläumsjahrwetter kontrolliert werden, muss am Ende nur eine einzige ausgetauscht werden.
Das Hermannsdenkmal wird in diesem Jahr 150 Jahre alt, das über das Jahr hinweg mit zahlreichen Veranstaltungen vor Ort gefeiert wird. Informationen dazu gibt es auch auf der LVL-Homepage.