Leopoldshöhe. Abseits der öffentlichen Wahrnehmung vieler, die gar nicht wissen, welche sportlichen Highlights in der Gemeinde Leopoldshöhe stattfinden, wurde am ersten Maiwochenende bereits zum dritten Mal eine Bundesliga-Veranstaltung im BMX-Radfahren ausgetragen.
Dort herrschte eine Atmosphäre wie bei der Formel 1: Pavillons unweit der Rennstrecke, Fahrerlager und Aktive, die sich auf ihren Rädern fit halten. Dazu ein Wohnmobillager unweit der Strecke und ein Streckensprecher, der nicht nur alle kennt und beim Namen nennt, sondern jedes Rennen mitreißend kommentiert.
Rund 560 Starter aus ganz Deutschland samt Anhang fanden den Weg in die lippische Gemeinde. Auch der Olympia-Anwärter Marco Jäckel aus Stuttgart war darunter und holte am Samstag auch den Sieg.
Der TUS Leopoldshöhe hat eine sehr gute und aktive BMX-Abteilung mit 150 Mitgliedern. Seit 2013 steht im Schul- und Sportzentrum neben den beiden Sportplätzen eine BMX-Bahn zur Verfügung. Die Strecke ist 370 Meter lang, hat eine wassergebundene Decke und gepflasterte Steilkurven mit 20 kleineren und größeren Wellen. Die Bahn wurde zusätzlich mit Fördermitteln der Bürgerstiftung aufgebaut und verfügt über ein Zertifikat als Bundesligastrecke.
Der Vorsitzende der BMX-Abteilung im TUS, Dag Schneevoigt, ist nicht nur stolz auf die Bahn, die überwiegend in Eigenhilfe aufgebaut wurde, sondern lobt auch die Gemeinde zu dem mutigen Schritt einer solchen Anlage und für die Unterstützung für so ein Wochenende.
„Es braucht auch die Einwilligung und Unterstützung, dass die Teilnehmer das Wochenende mit ihren Campern hier auf dem Schulgelände stehen können. Das ist nicht selbstverständlich. Dazu können unsere Teilnehmer auch die sanitären Anlagen der Turnhalle benutzen. Da sind wir sehr dankbar“, so der 42-Jährige, dessen Tochter ebenfalls zu den Teilnehmern gehörte.
So eine große Veranstaltung braucht aber auch Vorbereitung, und die läuft nach seinen Angaben schon seit Dezember. „Die vergangenen sechs Wochen waren die Hölle“, beichtet Dag Schneevoigt und sagt, dass an den Veranstaltungstagen immer noch gut 30 Vereinsmitglieder ehrenamtlich tätig seien.
Gestartet wurde in drei Qualifikationsläufen mit je 50 Teilnehmern, nach Alter gestaffelt. Dabei fahren Jungen und Mädchen in den unteren Klassen zusammen. Gefahren wird nach dem K.-o.-System, nur die Ersten kommen jeweils weiter, bis am Ende im Finale die acht besten um den Sieg fahren.
Beim BMX gibt es keine Altersgrenze: Jeder darf fahren, egal ob die Sportler 30, 40, 50, 60 oder älter sind. Sie alle genießen den Nervenkitzel des BMX-Fahrens. Tatsächlich gibt es viele Fahrer in ihren 40ern, 50ern und sogar 60ern, die immer noch auf dem Bike sitzen und an Events teilnehmen. Auch in Leopoldshöhe waren viele Ältere dabei. Das beste Alter sei jedoch um die 22 Jahre, so Dag Schneevoigt. Doch wer früh anfängt, der lernt am besten, so gab es am Rand auch eine kleine Strecke für die Kleinsten mit Laufrad.
Die BMX-Strecke in Leopoldshöhe ist für jedermann frei zugänglich. Dort findet täglich ab 16 Uhr das Training statt, an dem auch interessierte Nicht-Vereinsmitglieder teilnehmen können.
„Wir sind auch hier, um Präsenz zu zeigen und etwas gegen den Vandalismus zu tun, den wir hier leider schon sehr oft feststellen mussten. Aber auch um zu zeigen, mit wie wenig Geld man als Vereinsmitglied hochrangigen Sport treiben kann“, so der Abteilungsvorsitzende abschließend.
Infos gibt es per E-Mail oder auf der Vereinshomepage.