Blomberg/Dortmund. Im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft kam es direkt zu einem Wiedersehen von Borussia Dortmund und der HSG Blomberg-Lippe. Im NRW-Duell setzte sich der Gastgeber aus Dortmund mit 37:30 (16:16) durch und startete mit einem Sieg in das Halbfinale der Play-offs.
Beste Werferin der HSG war Ona Vegué mit elf Treffern. Bereits am Mittwoch kommt es zum zweiten Spiel in Blomberg, bei dem die HSG die Revanche und damit das entscheidende dritte Spiel erzwingen will.
Wache HSG nach verschlafenem Start
Steffen Birkner schickte in der Sporthalle Wellinghofen zunächst Melanie Veith, Ona Vegué, Nieke Kühne, Andrea Jacobsen, Laetitia Quist, Judith Tietjen und Maxi Mühlner. Auf der Gegenseite setzte Henk Groener, der vor wenigen Tagen seinen Vertrag verlängerte, unter anderem auf Tess Lieder, musste aber neben Alicia Langer auch auf Lena Degenhardt verzichten.
Über Lisa Antl zeigte sich der Gastgeber aus Dortmund treffsicher und erzielte das erste Tor der Partie. Die Dortmunder Defensive verhinderte gleich zweimal den ersten Treffer der Blombergerinnen. Auch Lieder war beim Wurfversuch von Tietjen bereits zur Stelle. Die Fehler der HSG bestrafte der BVB nicht konsequent, zog aber dennoch auf das 2:0.
Erst mit dem Heber überwand Tietjen Lieder und netzte das erste Tor. Bereits in der siebten Minute musste Kühne auf der Bank Platz nehmen. In Unterzahl kassierte Veith den Strafwurf, siegte aber im zweiten Duell. Quist holte kurz darauf auch die erste Zeitstrafe gegen den BVB heraus.
Die Tore blieben auf beiden Seiten aber weiter selten, sodass Birkner seine erste Auszeit zog, als Dortmund ins verwaiste Tor einnetzte und das 4:1 erzielte. Während der doppelten Überzahl, da auch Lois Abbingh die Zeitstrafe erhielt, netzte Jacobsen doppelt den Ball hinter Lieder ein und sorgte mit ihrem Assist auf Vegué für den 5:4-Anschlusstreffer.
Die HSG schien nun ins Spiel gefunden zu haben, als Quist den erneuten Anschluss erzielte und die mitgereisten HSG-Fans Vegués Treffer zum Ausgleich feierten. Veith verhinderte dazu die Führungstreffer des BVB. Die restlichen Sekunden der Überzahl spielte die HSG schnell aus und sicherte den Strafwurf, welchen Vegué erneut sicher verwandelte. Die Blombergerinnen ließen sich nun nicht mehr abschütteln.
Nach Groeners Auszeit setzte Birkner auf Magnúsdóttir und Rüffieux. Doch beinahe jeder Wurf ging über Ona Vegué. Die Spanierin im HSG-Trikot sicherte dann zehn Minuten vor der Halbzeit auch die erste Führung mit zwei Toren. Doch die Hausherrinnen schlugen prompt zurück und glichen per Gegenstoß zum 10:10 wieder aus.
Nun kam auch Kühne besser in die Partie und setzte mit ihrem Treffer immer wieder das Tor zur Führung. Die anfängliche Torflaute schien bei beiden Teams vergessen zu sein, denn binnen Sekunden fielen die Treffer auf beiden Seiten. Kurz vor dem Abpfiff zur Halbzeit ging dann wieder der BVB in Führung. Doch den letzten Wurf hatte Laetitia Quist mit ihrem Buzzerbeater zur Halbzeit, als sie das 16:16 einnetzte.
Konsequente Dortmunderinnen setzen sich durch
Mit beiden Isländerinnen und Quist startete die HSG in die zweite Hälfte. Zudem brachte Birkner Zoe Ludwig ins Tor. Magnúsdóttir eröffnete die Halbzeit mit ihrem Tor nach dem Durchbruch durch die Defensive. Der Torlauf zog sich weiter durch die Partie, denn auf Quists 17:18 legte Bleckmann den Ausgleich nach.
Nach dem Ballverlust konterte der BVB. Doch Rüffieux war schneller und tippte den Ball kurz vor dem Torraum heraus. Sobald die HGS in Führung ging, trafen auch die Dortmunderinnen. Dann aber schaffte der BVB einen 3:0-Lauf und setzte sich, wie zu Beginn der Partie, auf drei Tore ab. Die Blombergerinnen kamen in der Offensive nicht mehr zum Zug und kassierten in der Abwehr dazu noch die zweite Zeitstrafe gegen Rüffieux.
In Unterzahl durchbrach Kühne die Defensive und sicherte den Siebenmeter, bei dem Vegué weiterhin ganz sicher blieb und auf 25:22 verkürzte. Diesmal zeigte der BVB aber deutlich mehr Souveränität und erhöhte den Vorsprung auf die HSG wieder. Birkner brachte für die letzte Viertelstunde Veith wieder zwischen die Pfosten.
Doch gegen den Torrausch des Tabellenzweiten konnte die HSG nichts dagegenstemmen. Dazu vergab Vegué erstmals einen Wurf. Bei Dortmund funktionierte beinahe alles, wodurch die Gastgeberinnen beim 28:22 den bisher größten Vorsprung erspielten. Die Aufholjagd um den ersten Sieg im Play-off-Halbfinale startete Quist, doch immer wieder traf Abbingh aufseiten des BVB.
Elf Minuten verblieben, um den Rückstand von fünf Toren aufzuholen. Hinten parierte Veith, vorne traf Kühne und verringerte den Vorsprung des BVB auf vier Treffer. Trotz des Rückstands blieben die Blombergerinnen wach und fingen gleich zweimal die Gegenstöße ab.
Doch der HSG lief die Zeit davon, weil Dortmund konsequent die Würfe verwandelte. Bei Abpfiff stand das 37:30 auf der Anzeigentafel, wodurch sich Borussia Dortmund den ersten Punkt im Play-off-Halbfinale sichert und die HSG nun im zweiten Spiel siegen muss, um die Hoffnung auf das Finale zu wahren.
Aufstellungen
Borussia Dortmund: Woltering, Lieder, Abbingh (9), Campos (9), Kusian, (2), Antl (4), Van Maurik (1), Lassource (4), Sasaki, Husebo (2), Vollebregt (2), Egeling, Heimann, Bleckmann (4).
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen (3), Quist (5), Magnúsdóttir (2), Frey, Kühne (8), Hoberg, Vegué (11), Jaron, Mühlner, Tietjen (1), Hauf.