
Die Bewohner der Notunterkunft im „Heinrich-Hansen-Haus“ ziehen vorübergehend aus, um einen Monat später wieder einzuziehen. Die „Notunterkunft“ wird nämlich zur „Zentralen Unterbringungs-Einrichtung des Landes“ (ZUE) hochgestuft.
Lage-Hörste. Das einst stolze Gewerkschaftshaus „Heinrich Hansen“ dient seit bald zwei Jahren als Notunterkunft, nachdem der Fleisch verarbeitende Konzern Tönnies das Haus am Teutoburger Wald zur ausbeuterischen Unterbringung seiner Saisonarbeiter genutzt hatte. Nun steht eine rechtliche Aufwertung an: Die Notunterkunft soll zu einer Zentralen Unterbringungs- Einrichtung des Landes (ZUE) aufgestockt werden. Dabei werde die Zahl von rund 300 Bewohnern aber nicht erhöht, verspricht der zuständige Dezernatsleiter der Bezirksregierung Martin Hempel. Weitere Veränderungen: Der Malteser Hilfsdienstes und der S&D Sicherheitsdienst sind draußen. „Eine normale Praxis des Ausschreibungsgeschäftes öffentlicher Dienstleistungen“, betont Hempel.
Im Auftrag der Bezirksregierung Detmold wird der Sozialdienstleister „European Homecare“ (EHC) die Sanitätsstation in der ZUE in Lage betreiben. EHC wird auch für das Facility Management in der Flüchtlingsunterkunft sorgen. Um das Catering wird sich Ecolog Deutschland kümmern. Die „Weberhaus Nieheim gemeinnützige GmbH“ organisiert die Betreuung der zukünftigen Hausbewohner.
Um einen reibungslosen Wechsel der Dienstleister zu ermöglichen, steht die Unterkunft zunächst ab Ende Mai für einige Wochen leer: Die Bewohner ziehen hierzu vorübergehend in andere Landesunterkünfte um. Nachdem sich das neue Dienstleister-Team eingespielt hat, werden die vorhandenen 295 Plätze voraussichtlich im Juli nach und nach wieder belegt. Wie bisher werden hauptamtliche Mitarbeiter der Bezirksregierung Detmold in der Unterkunft aktiv sein, verspricht Hempel.