Blomberg/Ludwigsburg. Zum ersten Finalspiel reiste die HSG am Mittwoch, 21. Mai, zum amtierenden Meister HB Ludwigsburg. Die erste Partie der Finalserie entschied der Favorit aus Ludwigsburg mit 36:29(19:13) für sich. Beste Werferin der HSG waren Maxi Mühlner und Nieke Kühne mit jeweils sechs Treffern.
Nach einer Anreise inklusive Vollsperrung und dem verspäteten Spielbeginn starteten die Blombergerinnen mit Melanie Veith, Ona Vegué, Nieke Kühne, Ida Hoberg, Laetitia Quist, Judith Tietjen und Laura Rüffieux. Wie auch in Dortmund fehlte Andrea Jacobsen im Kader des Teams von Steffen Birkner.
Kühne netzte den ersten Wurf des Finals ein, während Veronika Mala direkt am Pfosten scheiterte. Den zweiten Kühne-Wurf entschärfte Bundsen. Mit Tempo ging die HBL in Richtung des Blomberger Kastens. Veits streckte sich, konnte den Treffer von Smits aber nicht verhindern.
Anders als im Bundesliga-Duell in Ludwigsburg kam die HSG torreicher in die Partie: Rüffieux wurde am Kreis freigestellt und blieb vor Bundsen eiskalt. Bereits nach vier Minuten musste Maxi Mühlen aufgrund eines Gesichtstreffers ihre erste Zeitstrafe absitzen. Auf Mühlners Zeitstrafe folgte der zweite Schock: Hoberg sprintete zum Wechsel, rutschte weg und wurde weiter am Spielfeldrand behandelt.
Währenddessen ging die HBL über Behrend das erste Mal in Führung. Und dann zeigte Ludwigsburg seine Stärken: Quist blieb am Block hängen, Bundsen parierte die Würfe von Rüffieux und Kühne. Beim 2:6-Rückstand zog Birkner seine erste Auszeit. Doch die Blombergerinnen kamen einfach nicht in ihr Spiel.
Vegué vergab zwei Siebenmeter und die Gastgeberinnen trafen immer wieder. Mit Kühnes und Rüffieux‘ Treffern schien sich die HSG zu wehren, doch die Ballverluste luden den amtierenden Meister weiter ein. Ludwigsburg hatte auf jede Situation die richtige Lösung und ließ die HSG weiterhin nicht an sich heran.
Auch die Blombergerinnen spielten trotz des Rückstands weiter, verkürzten über Mühlners Siebenmeter auf das 14:7. Mühlners blieb auch das zweite Mal vor Bundsen sicher. Vom ersten Schock der Partie und dem hohen Rückstand, schienen sich die Gäste etwas erholt zu haben. In doppelter Überzahl sicherte die Abwehr nicht nur den Ball, sondern Vegué bekam auf Außen viel Platz und nutzte diesen mit dem Treffer aus. Die Abspielfehler bekam die HSG aber weiterhin nicht richtig in den Griff.
Nun machte aber auch Ludwigsburg zwei Fehler. Über Tietjen robbten sich die Blombergerinnen wieder auf sechs Treffer heran. Magnúsdóttir kam für Quist auf das Spielfeld und erzielte per Heber das 12:18. Dazu parierte Zoe Ludwig gegen Jenny Carlson und die HSG hatte die Chance, den Abstand auf fünf Treffer zu verringern. Doch wieder stand Bundsen beim Abschluss von Mühlner im Weg. Mit dem 19:13 ging es in die Halbzeitpause.
Steigerung in der zweiten Halbzeit
Zur zweiten Halbzeit brachte Birkner Alexia Hauf ins Spiel. Quist sicherte direkt zum Auftakt den Steal, welchen die eingewechselte Linksaußen sicher verwertete. Leuchter traf nur die LED-Bande und wie bereits so oft in der ersten Halbzeit stand Mühlners passend und verkürzte das erste Mal seit langem wieder auf vier Tore.
Erst nach drei Minuten netzte Carlsson für die Gastgeberinnen ein und stellte das 20:15 wieder her. Die Blombergerinnen starteten mit mehr Mut in die zweiten 30 Minuten, mussten aber wieder eine frühe Zeitstrafe hinnehmen. In Unterzshl eroberten sie aber dennoch den Ball, doch Rüffieux scheiterte am Pfosten. So erhöhte Ludwigsburg wieder den Druck und zog wieder auf sieben Tore davon.
Der Hauptrunden-Erste zeigte sich in der heimischen Halle weiter überlegen, aber die Blombergerinnen versuchten, sich gegen die starke Abwehr zu stemmen. Kühne tanzte sich zum 23:16 dann durch, Leuchter netzte direkt darauf erneut ein. Es entwickelte sich eine Paradeshow, als Veith erst Leuchter und Behrend die Würfe abkaufte und Bundsen einfach immer in der Flugbahn der Blomberger-Torwürfe stand.
Auf jeden erkämpften HSG-Treffer folgte oft direkt ein Tor der HBL. Kühne schmiss den Ball in den Winkel, direkt danach traf Nestaker zum fünften Mal. Die Blombergerinnen kamen nicht über die Minuten in der ersten Halbzeit hinweg, in denen sie zu viele Tempo-Tore zugelassen hatten. Quist musste binnen weniger Minute gleich zwei Gesichtstreffer hinnehmen, ging beim zweiten sogar in die Kabine.
Ohne Überzahlsituation musste Kühne den Wurf im Zeitspiegel nehmen, scheiterte jedoch an Bundsen. Behrend erzielte auf der Gegenseite das erste Mal die Führung von zehn Toren ein, die die HSG nach der Auszeit konterte. Hauf verringerte den Rückstand kurz vor den letzten zehn Minuten erst acht Treffer, dann wieder auf sieben Tore.
Der Vorsprung von Ludwigsburg wackelte auch in der zweiten Häfte nicht, doch besonders die HSG-Defensive machte den Favoritinnen das Leben schwer: Nur zwölf Tore konnten die Gastgeberinnen bis zur 25. Minute der zweiten Hälfte erzielen. Dafür kamen bei den Blombergerinnen immer mehr Hauf und Rajes auf den Außenbahnen zum Zug.
Auch, weil Veith ihre Finger oft an die Würfe bekam. Nach den ersten 60 Minuten der Finalserie fuhren die Nelkenstädterinnen mit einer Niederlage zurück nach OWL. Doch am Samstag kann vor heimischer und ausverkaufter Kulisse der erste Matchball abgewendet werden.
Aufstellungen
HB Ludwigsburg: Bundsen, Roth; Thomaier (3), Gassama, Leuchter (4), Kudlacz-Gloc, Johansen (1), Hvenfelt (5), Smits (3), Behrend (7), Nestaker (5), Carlson (5), Mala (3).
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith, Rüffieux (2), Quist (1), Magnúsdóttir (3), Frey (1), Kühne (6), Hoberg, Rajes (1), Vegué (3), Jaron, Mühlner (6), Tietjen (1), Hauf (5).