Hamburg. Zu einem schweren Messerangriff, bei dem insgesamt 17 Personen verletzt wurden, kam es Freitagabend, 23. Mai, im Hamburger Hauptbahnhof. Laut Informationen der Bild-Zeitung wurden sechs Menschen lebensgefährlich, drei schwer und acht leicht verletzt.
Die Tat ereignete sich gegen 18.05 Uhr auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14, wo ein Intercity-Express (ICE) bereitstand. Eine 39-jährige Frau soll dort unvermittelt auf wartende Reisende eingestochen haben. Die Polizei konnte die Tatverdächtige noch am Tatort festnehmen. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um eine Einzeltäterin; Hinweise auf weitere Beteiligte liegen demnach nicht vor.
Die Hintergründe der Tat sind derzeit unklar. Ermittler prüfen, ob die Frau sich zum Tatzeitpunkt in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Ein extremistisches Motiv wird nach derzeitigem Stand ausgeschlossen.
Der Angriff führte zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Die Feuerwehr Hamburg aktivierte ihren Großalarmplan, um die Versorgung der Verletzten sicherzustellen. Mehrere Bahnsteige wurden gesperrt, was zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr führte.
Die Tat geschah nur einen Tag nach zwei Messerattacken in Berlin respektive Remscheid sowie einem Schusswaffenangriff in Bünde. In der Nacht zu Sonntag, 18. Mai, hatte zudem ein mutmaßlich islamistisch-motivierter Täter mehrere Menschen in Bielefeld niedergestochen.