Kreis Lippe/Kalletal-Stemmen/Varenholz. Ein kaum bekannter Fisch kehrt wieder in die Weser zurück. Zum Schutz der heimischen Tierwelt am und vor allem im Wasser setzen Mitglieder des Lippischen Fischereivereins jetzt tausende kleine Quappen-Larven ein.
Die Quappe war in der Weser nicht verschwunden, aber nur an sehr wenigen Stellen mit naturnahen Uferstrukturen im Umfeld der Weser in Niedersachsen noch vorhanden. Seit nunmehr vier Jahren setzt sich der Lippische Fischereiverein für diese geheimnisvolle Fischart ein.
Quappen bevorzugen kalte und sauerstoffreiche Gewässer. Neben Fließgewässern der Forellen- und Barben-Regionen bewohnen Quappen auch Seen. Daher ist die Weserstrecke mit den angebundenen Seen in Kalletal-Varenholz und den Zuflüssen Werre und Bega ideal für den Besatz.
Dank des Anglerverbands Niedersachsen e. V. (AVN), der eine Population gefunden und mit den Elterntieren erfolgreich in den Aufzuchtanlagen weiterzüchtet hat, konnte der Lippischer Fischereiverein dort den Besatz ordern. So sind bis heute etwa 250.000 Quappen-Larven, das sind circa vier bis fünf Millimeter kleine Tierchen, in der Weser eingesetzt worden. Im vergangenen und in diesem Jahr wurden nun jeweils 3.000 in der Natur vorgezogene, etwa acht Zentimeter kleine Quappen eingesetzt.
Erfreulicherweise hat sich auch die Hegegemeinschaft Bega mit diesem Thema befasst. So sind nun auch jeweils 300 kleine Quappen in die Bega im Bereich Lemgo und Bad Salzuflen von den dortigen Angelfreunden eingesetzt worden. Über Besatzmaßnahmen in die Werre wurde bereits diskutiert.
Jetzt hoffen die Angler, dass sich die Quappe etabliert und die eingewanderten nicht-heimischen Arten wie etwa Grundeln und amerikanische Flusskrebse auf natürliche Weise bekämpft. Darüber hinaus sollte sich ein, sich selbst reproduzierender Bestand entwickeln, damit die Angler wieder mal eine gute Quappe fangen und essen dürfen.