Ein Schotterstück mit Stolpersteinen am Siekbach verdirbt den malerischen Radweg von Ohrsen nach Greste

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Radlerin Ute Kipp aus Oerlinghausen und Ohrsen-Kenner Ferdinand Schmedding sind sich einig, dass die großen, scharfkantigen Schottersteine keine gute Lösung sind. Fotos: Hajo Gärtner

Lage-Ohrsen. Der Radweg von der Ehlenbrucher Straße rüber nach Greste/Asemissen/Helpup/Oerlinghausen könnte eine malerische und zugleich komfortable Tour bieten. Wenn da nicht das Schotterstück am Siekbach wäre. Eine geradezu gefährliche Passage, bis nach etwa 500 Metern endlich die schöne glatte Asphaltdecke einsetzt. 

Wer auch immer versucht hat, die alte urige Passage neben dem Bauchlauf durch eine Kiesaufschüttung aufzuwerten, hat den Radlern einen Tort angetan. Denn die Schottersteine sind so groß gewählt, dass die Räder leicht darauf abrutschen und der Fahrer ins Schlingern gerät. Besonders gefählich für Pedelec-Piloten und E-Biker. Ute Kipp aus Oerlinghausen kann ein Lied davon singen, denn sie nimmt die gefährliche Passage auf ihrer Radtour von der Bergstadt in die Zuckerstadt in Kauf, um am Marktplatz einen gemütlichen Kaffee mit Freunden zu trinken. Eine an sich schöne Tour und ein lieb gewonnenes Ritual, wenn die Tort-Strecke mittendrin nicht wäre. Aber es gibt keine Alternative, wenn man die langweilige Route entlang der B66 vermeiden will.

Die Schottersteine sind zu groß und scharfkantig, um einen Radweg zu fundieren. Radler beklagen die Sturzgefahr.

„Das ist hier überhaupt nicht gut und sehr gefährlich“, erzählt sie Ferdinand Schmedding, der Ohrsen so genau kennt wie kein Zweiter. Auch er hält die „Aufwertung“ der Passage für vollkommen misslungen. Sogar sein Hund Carlos vermeidet die scharfkantigen Schottersteine und sucht sich einen Pfad auf dem schmalen Grünstreifen entlang des Baches. Marita Gärtner, eine passionierte „Bio-Bike“-Fahrerin (unmotorisiert), die gern die „Rübentour“ mit einem Schlenker über Asemissen und Leopoldshöhe nach Bad Salzuflen radelt, wäre dort schon mehrfach gestürzt, wenn sie sich nicht entschlossen hätte, abzusteigen und zu schieben. In dem abschüssigen Passageteil ist aber sogar das Fahrradschieben so beschwerlich, dass für diese Lagenserin der Ohrser Tour-Teil nicht mehr infrage kommt.

Alle sind sich darüber einig, dass kleinere Steinchen oder noch besser: eine Verbundmasse, aus dieser Passage eine malerische und komfortable Strecke machen würde. Schade, wenn eine schicke Fahrradtour durch eine verschlimmbessernde Baumaßnahme geradezu verdorben wird. Lage könnte mit interessanten Radtouren touristisch mächtig punkten. Da wirken „Stolpersteine“ wie in Ohrsen jedoch kontraproduktiv.