
Lage. Die Müllsammelaktionen in der Stadt und in Ortsteilen haben mit ihrer großen Beteiligung aus der Bevölkerung gezeigt, dass es in der Zuckerstadt ein hohes Bewusstsein für Sauberkeit und Ordnung gibt. Dreck und Abfall vor der Haustür, in der Straße oder Wohnsiedlung wird nicht einfach so hingenommen. Deshalb überrascht die Reaktion des Umweltausschusses auf den Antrag der Grünen nicht, noch mehr für die Sauberkeit der Stadt zu tun. Ein so einstimmiges Votum der Fraktionen präjudiziert ein entsprechendes Handeln von Rat und Verwaltung.
Architekt und Grünen-Brain Hans-Jürgen Hammesfahr hatte gründliche Vorarbeit geleistet: Mit einer ausgefeilten und liebevoll gestalteten Präsentation von offenen und geheimen Müllecken überzeugte er Rat und Verwaltung von der Notwendigkeit, aber auch Möglichkeit einer Müll-Bekämpfungsoffensive. Außerdem legte er einen detaillierten Strategie-Plan vor, der nun Zug um Zug umgesetzt werden soll; allerdings immer mit Rücksicht auf die finanziell angespannte Haushaltslage, die personalintensive Aktionen nur eingeschränkt erlaubt.
Hammesfahrs Plan erfordert unter anderem ausreichend Personal für die Müllbeseitigung in der Stadt und ihren Ortsteilen; Aufstellung von zusätzlichen Müllbehältern; Steuer auf Einweggeschirr in der Gastronomie nach dem Tübinger Modell; Einhaltung der Mehrweg-Angebots-Pflicht überwachen; Besteuerung der Automatenverkaufsläden von Snacks und Süßigkeiten; Bußgelder für Verschmutzer. Besonders weist Hammesfahr auf die Gefahr von Mikro- und Nanoplastik hin, das sich inzwischen sogar im menschlichen Organismus anreichert und die Gesundheit gefährdet. Anm. d. Red.: Tatsächlich finden Forscher inzwischen durchschnittlich 7 Gramm Mikroplastik im Gehirn, die für die Auslösung zum Beispiel frühzeitiger Demenz verantwortlich sein könnten.