Besondere Lesung in Oerlinghausen: Joachim H. Peters lässt den Teufel tanzen

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Joachim H. Peters präsentiert vor rund 90 Gästen im Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen seinen neuen Roman. Foto: Jörg Czyborra

Oerlinghausen. Bange Blicke richteten sich immer wieder in den Himmel. Bleibt es trocken oder fällt doch noch Regen? Die Buchhandlung Blume hatte ins Archäologische Freilichtmuseum geladen und Inhaberin Cerrin Wehrmann-Ristau beschwor in ihrer Begrüßung den Wettergott, er möge den Regen noch zwei Stündchen zurückhalten.

Dabei saßen die knapp 90 Gäste geschützt auf dem überdachten Pausendeck und ein blauweißer Pavillon sorgte dafür, dass Joachim H. Peters im Trockenen seinen neuen Roman „Der Teufel tanzt auf Norderney“ vorstellen konnte.

Als Peters mit seiner Lesung begann, zeichnete sich rasch Verwunderung auf die Gesichter des Publikums. Er erzählte von Germanen, berichtete davon, dass der Teutoburger Wald zu Römerzeiten doch Osning genannt wurde und so weiter. Bis ihm auffiel, dass er das falsche Buch vorliegen hatte und er aus dem Buch „Die wahre Geschichte der Germanen“ von Museumsleiter Karl Banghard zitierte.

Das Publikum verzieh ihm dieses „Missgeschick“, denn Peters zog es unmittelbar in seinen Bann. Er spielt seine Geschichten, variiert mit unglaublicher Vielfalt die Stimmen und Dialekte. So fällt es nicht schwer, sich den behäbigen Kölner vorzustellen, der mit seiner Frau über den Strand von Norderney stapft. Dann wieder ist er Enno, der mit hoher, sanfter Fistelstimme erklärt, er sei Jesus. Schnaubend und ächzend lässt er Koslowskis Freund die steile Treppe zum griechischen Restaurant in Oerlinghausen erklimmen.

Zur Pause begrüßt Peters einen Überraschungsgast. Passend zur Restaurantszene, in der ordentlich dem Ouzo zugesprochen wurde, kommt Wirt Niko vom Restaurant „Bei Vassili“ und spendiert Ouzo für das Publikum. Eine rundum gelungene Veranstaltung findet ihren Abschluss, bevor die ersten Regentropfen fallen.