Detmold. In ihrer Sitzung am Mittwoch, 25. Juni, haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung des Landestheaters Detmold einstimmig beschlossen, die Tariferhöhungen für das Theater in Form des Wirtschaftsplanes für das Wirtschaftsjahr 2025/26 zu übernehmen.
Damit sei seitens der Gesellschafter ein deutliches Signal zum Erhalt des Theaters gesendet worden, auch wenn die Haushalte aller Beteiligten aktuell sehr angespannt seien, teilt das Landestheater mit. Bei rund 85 Prozent Personalaufwendungen am Theater seien die Tarifsteigerungen, die sich für alle Beschäftigten des Theaters nach den Tarifsteigerungen des öffentlichen Dienstes richten, die wesentlichen Kostensteigerungen.
Dazu erklärte Dr. Axel Lehmann in seiner letzten Sitzung als Aufsichtsratsvorsitzender: „Ich freue mich, dass wir nach intensiven Diskussionen in den vergangenen zwei Jahren und umfangreichen Einsparleistungen des Theaters bei gleichzeitiger Erhöhung der eigenen Erlöse nun ein tragfähiges Konzept für das Theater gefunden haben. Mit deutlichen Aufwüchsen im aktuellen Wirtschaftsjahr sowie der Zustimmung auch zu dem heutigen Wirtschaftsplan zeigt die Region deutlich: Wir stehen zu unserem Theater! Gleichzeitig ist dieses Vorweggehen auch eine Aufforderung und Mahnung an das Land NRW, diese Schritte der Erhöhung, die die Kalenderjahre 2025 und 2026 betreffen, nachzuvollziehen.“
Auch in den anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes vollzögen die Kommunen die Tariferhöhungen nach, deshalb sei es nur konsequent, die Mitarbeitenden des Theaters an den tariflichen Entwicklungen teilhaben zu lassen, so Dr. Axel Lehmann.
Bei Personalkosten von rund 23 Millionen Euro sind die Tarifsteigerungen nicht durch das Theater zu erbringen, die Steigerungen der weiteren Kosten, wie etwa Energiekosten oder aber Kosten für den Gastspielbetrieb, sind bereits durch die Einsparungen und Einnahmesteigerungen durch das Theater zu tragen.
Eine besondere Verpflichtung hat hierbei das Land NRW. Das Landestheater wird beauftragt, Kultur in die Fläche zu bringen, aus diesem Grund fördert das Land NRW das Landestheater mit rund zwölf Millionen Euro. Im aktuellen Kalenderjahr 2025, aber auch perspektivisch im Kalenderjahr 2026, sieht sich das Land bisher nicht in der Lage, seinen Anteil an den tariflichen Steigerungen der Personalkosten zu tragen.
Dem Land als stärkerer Partner im Vergleich zur kommunalen Trägerfamilie käme allerdings diese Rolle zu, nicht zuletzt als Signal an die Region, ebendiesen Auftrag des Theaters ausreichend zu finanzieren.
Dr. Axel Lehmann bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern sowie der Geschäftsführung und allen Mitarbeitenden des Landestheaters und wünschte dem Theater nach knapp zehn Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender in den schwieriger werdenden Zeiten alles Gute: „Das Landestheater ist für die Kulturregion Lippe unverzichtbar. Hier wird Kultur auf hohem Niveau und doch ganz nah am Publikum geboten – ein wichtiger Faktor auch für die Attraktivität Lippes im Wettbewerb der Regionen.“