Autobrand an Gütersloher Aral-Tankstelle: Ehemann soll Frau doch getötet haben

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Symbolbild: Adobe Stock

Gütersloh. Neue Erkenntnisse in einem mysteriösen Brandfall auf einem Tankstellengelände in Gütersloh werfen ein völlig neues Licht auf die Ereignisse der Nacht zum Donnerstag, 10. Oktober 2024.

Nach monatelangen Ermittlungen richtet sich der dringende Tatverdacht nun gegen den 35-jährigen Ehemann der damals verstorbenen Frau. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld mitteilen, sitzt der Mann wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft.

In der besagten Nacht war ein Auto auf dem Gelände einer Tankstelle in Flammen aufgegangen. Nach dem Löschen des Brandes fanden Einsatzkräfte die Leiche einer 28-jährigen Frau auf dem Beifahrersitz. Zunächst hatte sich laut Polizei kein konkreter Tatverdacht gegen den Ehemann, einen ukrainischen Staatsangehörigen, ergeben. Die Obduktion der Frau hatte keine Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung ergeben, und es war unklar, ob sie zum Zeitpunkt des Brandes noch am Leben war.

Fachgutachten bringt neue Wende

Ein Fachgutachter, der sämtliche Untersuchungsergebnisse bewertete, kommt nun jedoch zu einem klaren Ergebnis: Die Frau war bereits tot, als sie zur Tankstelle gebracht wurde. Damit sei laut Staatsanwaltschaft ein Unfall als Ursache des Feuers auszuschließen. Stattdessen liege der Verdacht nahe, dass der Brand gelegt wurde, um eine vorherige Tötungstat zu verschleiern – ein sogenannter Verdunklungsversuch.

Obwohl der Beschuldigte selbst bei dem Brand verletzt wurde, gehen Brandsachverständige davon aus, dass sich am Boden befindliches Benzin ohne sein aktives Zutun entzündete. Dies spreche nicht gegen seine Tatbeteiligung.

Festnahme und Untersuchungshaft

Am Mittwoch, 25. Juni, wurde der Tatverdächtige an seiner Wohnanschrift durch Einsatzkräfte der Kreispolizeibehörde Gütersloh festgenommen. Am Donnerstag erfolgte die Vorführung beim Amtsgericht Bielefeld, wo ein Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlag erlassen wurde.

Die Mordkommission „Nord“ ermittelt weiterhin in dem Fall. Noch sind zahlreiche Fragen offen – etwa zur genauen Todesursache der Frau und dem möglichen Tatmotiv.