Lemgo gibt Igel und Co. einen Schlafplatz auf dem Friedhof

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Von links: Klimaschutzbeauftragte Ronja Pots, Juan Daood von den Städtischen Betrieben Lemgo und Personalratsvorsitzender Matthias Stock vor der neuen Benjeshecke auf dem Friedhof Lüningheide. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)

Lemgo. Die Stadt bietet Igeln, Insekten und weiteren Tieren einen Schlafplatz und einen Unterschlupf: Auf dem Friedhof Lüningheide gibt es seit Kurzem ein Benjeshecke. In Sichtweite der Kindergräber steht der neue Lebensraum für Tiere und Pflanzen aller Art. Weitere Maßnahmen für mehr Artenvielfalt sollen folgen.

Personalratsvorsitzender Matthias Stock engagiert sich in der Igelhilfe und hatte seine Idee für mehr Igelschutz vorgestellt. Unterstützt von Bürgermeister Markus Baier, der Klimaschutzbeauftragten Ronja Post und Juan Daood von den Städtischen Betrieben Lemgo wurde die Benjeshecke im Frühjahr gerade rechtzeitig zur diesjährigen Brutsaison der Vogelwelt errichtet.

Benjeshecken sind sehr vielseitig. Sie bestehen aus gestapeltem Schnittgut und allerlei Tiere fühlen sich in ihnen wohl: Vögel bauen zwischen den Ästen und Zweigen Nester, Igel schlafen dort, wirbellose Tiere lieben die Räume in den Hecken und einige Tiere überwintern sogar darin. Die Tiere tragen Samen in die Hecke, dadurch wachsen auch zahlreiche Pflanzen in und um Benjeshecken.

Die Hecke auf dem Lemgoer Friedhof Lüningheide besteht aus Baum- und anderem Schnittgut, das bei vorherigen Baumkontrollen der Städtischen Betriebe Lemgo angefallen war. Zwei Auszubildende hatten sich dann daran gemacht, die Pfeiler für die Benjeshecke in die Erde zu bringen und das Schnittgut dazwischen zu schichten.

Juan Daood (Städtische Betriebe Lemgo) kümmert sich um die städtischen Friedhöfe: „Wir haben unterschiedlichste Baum- und Gehölzarten in dieser Hecke. Das lockt eine Vielfalt von Tieren an. Außerdem haben wir so unterschiedliche Größen der Äste und Zweige und unterschiedliche Zeiträume, für die das Holz hier liegen wird.“ Das Nachfüllen wird kein Problem, fallen doch im Rahmen der Baumpflege jedes Jahr ausreichende Mengen an Baumschnitt an.

Für die Zukunft haben die Städtischen Betriebe Lemgo schon weitere Ideen, beispielsweise ein Igelhaus aus Steinen von eingeebneten Gräbern, die die Angehörigen nicht mehr haben möchten. Auch Schnittzyklen werden stets überprüft, um durch längere Wachstumszeiträume mehr Lebensraum für Tiere zu bieten.