Paderborn. Im Fall des tödlichen Unfalls vom Samstag, 28. Juni, hat sich der mutmaßliche Fahrer eines Mercedes A-Klasse AMG am Mittwochnachmittag, 2. Juli, im Beisein seines Rechtsanwalts der Polizei gestellt. Das teilten die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Mordkommission „Fast“ des Polizeipräsidiums Bielefeld mit.
Nach Angaben der Ermittler sei der 22-jährige Tatverdächtige aus Lippstadt gegen 16 Uhr zu einem zuvor vereinbarten Termin im Polizeipräsidium Bielefeld erschienen. Dort habe er sich gegenüber dem Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Moritz Rawe, zur Sache geäußert. Laut Polizei habe der junge Mann erklärt, das spätere Opfer nicht weiter mitnehmen zu wollen. Er habe sich bedroht gefühlt und sei deshalb davongefahren.
Bereits zuvor war ein Mercedes A-Klasse AMG ins Visier der Ermittlungen geraten, nachdem Überwachungskameras den Wagen kurz nach dem Vorfall auf einem Tankstellengelände aufgenommen hatten. Die Behörden hatten laut eigenen Angaben bereits eine ausgeweitete Öffentlichkeitsfahndung vorbereitet, als sich die Anwaltskanzlei des Verdächtigen meldete.
Die Ermittler teilten mit, dass keine Haftgründe vorgelegen hätten. Der Mann, ein griechischer Staatsbürger, sei daher nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Dennoch bleibt der Tatvorwurf der fahrlässigen Tötung und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort bestehen. Zudem werde wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt, da der 22-Jährige nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins sei.
Die Staatsanwaltschaft kündigte an, die Anfahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs durch einen unabhängigen Sachverständigen rekonstruieren zu lassen, um weitere Erkenntnisse zur Tat zu gewinnen.
Staatsanwalt Waschkies und Kriminalhauptkommissar Rawe bedankten sich ausdrücklich bei den zahlreichen Zeugen, die der Polizei Hinweise gegeben hatten. Viele hätten es als Selbstverständlichkeit empfunden, zur Aufklärung beizutragen.