Nina Ehm (Pressesprecherin der Polizei, links) und Polizeidirektor Alexander Fenske (rechts) überreichen Christina Borcheld und Petra Pöhlker eine Urkunde, die sie als couragierte Bürgerinnen ausweist. Foto: Polizei Lippe

Kreis Lippe. Hinsehen, Handeln, Hilfe holen – genau das taten sechs Menschen in Lippe in den letzten Wochen auf vorbildliche Art und Weise. Dafür wurden sie nun von der Polizei Lippe und dem DRK-Kreisverband Lippe im Rahmen der Aktion „Lipper lassen keinen allein“ geehrt. Die couragierten Helfer erhielten eine Einladung ins Polizeigebäude, da sich die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz persönlich für die gezeigte Zivilcourage bedanken wollten.


Am 3. Juli 2025 begrüßten Polizeidirektor Alexander Fenske (Abteilungsleiter Polizei) und Nina Ehm (Pressesprecherin Polizei) zwei mutige Frauen aus Blomberg, die einen lebensgefährlich verletzten Radfahrer nach einem Verkehrsunfall gerettet haben.

Petra Pöhlker und Christina Borcheld machten am Abend des 3. Juni 2025 eine gemeinsame Radtour, als sie plötzlich auf der Meinberger Straße am Schnitterberg in Blomberg ein herrenloses Fahrrad entdeckten, das in dem Waldstück verlassen am Rand des Radweges lag. Sie hielten an und entdeckten einen verunglückten Mann, der einige Meter neben dem Radweg – versteckt im Gebüsch – an einem Gefälle lag und nicht mehr ansprechbar war. Der 32-Jährige war von seinem Rad gestürzt und einen Abhang hinuntergerollt. Die beiden Frauen begaben sich hinunter zu dem Mann, leisteten Erste Hilfe und riefen den Rettungsdienst. Der Mann war nach ersten Einschätzungen lebensgefährlich verletzt und wurde durch einen Rettungshubschrauber in ein Klinikum geflogen.

Als Dankeschön für ihr vorbildliches Verhalten erhielten Petra Pöhlker und Christina Borcheld eine Urkunde und Präsente der Polizei sowie vom DRK. Die weiteren geladenen Gäste für „Lipper lassen keinen allein“ waren leider verhindert und konnten nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Die weiteren Sachverhalte von couragierten Menschen, die anderen in Notlagen geholfen haben:

Ein Ehepaar aus Bad Salzuflen entlarvte im März 2025 Telefonbetrüger. Sie erhielten einen Anruf von einem falschen Polizeibeamten, der Wertgegenstände forderte. Das Ehepaar hielt das Telefonat aufrecht, obwohl sie schnell merkten, dass es sich um Betrüger handelte. Sie nahmen heimlich Kontakt zur echten Polizei auf und halfen den Beamten mit einer initiierten Übergabe bei der Festnahme eines Täters.

Eine 24-jährige Frau aus Horn-Bad Meinberg bemerkte im März 2025 den Brand eines Wohnhauses in der Brunnenstraße in Horn-Bad Meinberg. Sie rief direkt die Feuerwehr, lief ins Haus und machte die zum Teil noch schlafenden Bewohner auf das Feuer aufmerksam, so dass alle das Gebäude rechtzeitig und unverletzt verlassen konnten.

Ein 34-jähriger Mann aus Verl leistete im April 2025 Erste Hilfe bei einem medizinischen Notfall im Straßenverkehr in Detmold. Er war mit seinem Motorrad unterwegs, als er an der Kreuzung Bielefelder Straße / Augustdorfer Straße einen bewusstlosen Mann in seinem Auto entdeckte. Er barg den hilflosen Mann aus seinem Wagen und leistete Erste Hilfe. Als zufällig ein Streifenwagen vorbeifuhr, machte er die Polizisten auf sich und die Notlage aufmerksam, so dass diese den Mann umgehend reanimieren konnten.