Lage. Grünen-Politikerin Monika Beckmann wirft Uwe Detert Antisemitismus und Nähe zu den Reichsbürgern vor. Der kontert: Da werde eine Hexenjagd gegen ihn angezettelt, um ihn auf unfaire Art aus dem Rennen um das Bürgermeisteramt zu werfen.
Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Lage hat den Wahlleiter der Stadt dazu aufgefordert, die persönliche Eignung von Uwe Detert (AfD) als Bewerber für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters sorgfältig zu überprüfen. Gegebenenfalls solle ihm die Zulassung zur Kommunalwahl verweigert werden.
In einer Pressemitteilung bringt die Fraktion erhebliche Zweifel an der Verfassungstreue des Kandidaten zum Ausdruck. Sie verweist dabei auf das Beamtenstatusgesetz, das vorschreibt, dass nur Personen in ein Beamtenverhältnis berufen werden dürfen, die sich jederzeit klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekennen.
Die Vorwürfe stützen sich auf dokumentierte Äußerungen in sozialen Medien, in denen Detert unter anderem antisemitische Verschwörungsmythen und demokratiefeindliche Aussagen verbreitet haben soll. Außerdem habe er Nähe zur Reichsbürgerszene gezeigt.
Detert spielt den scharf geschossenen Ball gelassen zurück, gönnt sich aber auch Gewürz in der Argumentation. „Im Mittelalter musste man keine Angst vor den Hexen haben, sondern vor jenen die laut riefen: Verbrennt sie!“ Er sieht den Angriff der Grünen als „Hexenjagd“ auf seine Person an, um die AfD zu treffen.
Fakt sei, dass ihm der zuständige Fachbereich der Stadt Lage die erforderliche Wählbarkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Als unbescholtener Bürger habe er das verbriefte Grundrecht, ohne Einschränkungen an demokratischen Prozessen und Wahlen teilzunehmen.
„Während meiner langjährigen Tätigkeit im Rat der Stadt Lage sowie im Kreistag des Kreises Lippe habe ich nie Anlass gegeben, an meiner Verfassungstreue zu zweifeln oder diese in Frage zu stellen“, sagt er rückblickend auf sein jahrzehntelanges politisches Engagement in der Kommunalpolitik.
„Darüber hinaus wurde mir im Rahmen meines Mandats im Kreistag Lippe die Ehrenbeamtenschaft auf Zeit verliehen. Sollte es gegen mich ernsthafte Vorwürfe geben, hätte der Landrat mir diese bereits in der Vergangenheit entziehen müssen.“
Den Grünen-Angriff wertet er so: „Es wirkt so, als würde hier versucht, einen möglicherweise aussichtsreichen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl auszuschalten – und das aus niederen Beweggründen. Die Grünen selbst stellen keinen Bürgermeisterkandidaten auf, wollen aber den derzeit amtierenden Bürgermeister wohl damit unterstützen. Das wirft den Verdacht auf, dass ich als potenzieller Konkurrent aus dem Rennen genommen werden soll.“