Bielefeld/Herford. Nach monatelanger Ermittlungsarbeit ist der Bielefelder Kriminalpolizei am Donnerstag, 17. Juli, ein bedeutender Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität in Ostwestfalen gelungen.
Im Zuge umfangreicher Durchsuchungen in Bielefeld und Herford nahm die Polizei zwei Tatverdächtige fest und stellte insgesamt rund 1,6 Kilogramm Betäubungsmittel, eine Schusswaffe sowie Bargeld sicher. Die Ermittlungen richteten sich gegen eine mutmaßlich vierköpfige Tätergruppe.
Wie die Polizei erklärte, hatte sich bereits Ende 2024 ein Anfangsverdacht gegen ein 42-jähriges Bandenmitglied ergeben. Der irakische Staatsangehörige war im Dezember des vergangenen Jahres in Bielefeld festgenommen worden, nachdem in seiner Wohnung nicht geringe Mengen verschiedener Drogen entdeckt wurden. Das Amtsgericht Bielefeld hatte daraufhin Untersuchungshaft angeordnet.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen verdichteten sich laut Polizeiangaben die Hinweise auf drei weitere Männer aus dem Umfeld des Beschuldigten. Ermittler des Kriminalkommissariats 22 durchsuchten am Morgen des 17. Juli zeitgleich drei Wohnobjekte in Bielefeld-Mitte und Herford. Unterstützt wurden sie dabei durch Diensthundeführer, Beamte des Bezirksdienstes Bielefeld sowie Kollegen der Herforder Kriminalpolizei.
Die Ermittler trafen alle Verdächtigen in ihren Wohnungen an. Zwei der Männer – ein 26-jähriger Bielefelder und ein gleichaltriger Herforder, beide irakischer Staatsangehörigkeit – wurden vorläufig festgenommen. Ein dritter Beschuldigter aus Bielefeld wurde nach einer Vernehmung entlassen, da sich der Tatverdacht gegen ihn nicht weiter erhärten ließ. Die beiden festgenommenen Männer sollen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld dem Haftrichter vorgeführt werden.
In der Wohnung in Bielefeld stellten die Einsatzkräfte neben einem dreistelligen Bargeldbetrag auch eine erhebliche Menge Betäubungsmittel sicher. In der Herforder Wohnung entdeckten sie weitere Drogen, einen hohen dreistelligen Geldbetrag sowie ein Luftdruckgewehr, das sich im Außenbereich befand.
Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den sichergestellten Substanzen um rund 900 Gramm Heroin und etwa 700 Gramm Kokain – beides in Mengen, die über die Grenzen des Betäubungsmittelgesetzes hinausgehen. Der geschätzte Straßenverkaufswert der Drogen soll sich im hohen fünfstelligen Bereich bewegen.
Die Polizei wertet den Ermittlungserfolg als schwerwiegenden Schlag gegen den Drogenhandel in der Region Bielefeld-Herford. Die Aktion sei ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität in NRW, so die Einschätzung der Kriminalbeamten.