Kreis Lippe. Politischer Wettbewerb und Engagement sind ihr wichtig. Das sei ihr so von ihren Eltern beigebracht worden, sagt Dr. Inga Loke, die als Landratskandidatin der Grünen im September antreten wird. Die 40-jährige promovierte Chemikerin glaubt, dass sie alle Werkzeuge mitbringt, um das Amt ausfüllen zu können.
„Demokratie ist ein hohes Gut, das wir mit Leben füllen müssen. Deshalb ist es wichtig, Politik zu machen und sich einzusetzen. Mit meiner Kandidatur will ich eine Alternative anbieten“, sagt die Mutter von zwei Kindern im Alter von sechs und neun Jahren.
Führungsvoraussetzungen bringe sie mit, sagt sie. Loke war Kreisvorsitzende der Grünen in Lippe und ist aktuell Fraktionsvorsitzende ihrer Partei und Geschäftsführerin des Vereins „Toleranztunnel“.
Die Aufgabe als Verwaltungsleiterin stehe für sie im Vordergrund, wenn sie Landrätin werden sollte. Dort, so sagt sie, könne auch eine Frau, die gleichzeitig Mutter zweier heranwachsender Kinder ist, ihre Aufgabe erfüllen. „Mein Job ist schon jetzt so aufgebaut. Als Führungskraft kann man nicht alles selbst erledigen. Es braucht Vertrauen in die Stellvertreter und Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen sollen und müssen. Von meiner Seite aus wäre das Vertrauen in die Menschen und Strukturen da“, sagt die Kandidatin.
Trotz der derzeit nicht gerade guten politischen Aussichten ihrer Partei ist sich Dr. Inga Loke sicher, dass sie eine gute Chance hat, den Wahlkampf um den Posten des Landrates zu gewinnen. „Die Wahl einer Landrätin ist immer eine Personenwahl und sollte nichts mit politischen Stimmungen zu tun haben. Ich will an die Spitze, um mit Weisheit und Weitsicht Entscheidungen zu treffen“, sagt sie und fügt an, dass dazu nicht unbedingt eine eigene parteiliche Mehrheit im Kreistag nötig sei. Entscheidend sei die Kommunikation mit allen politischen und demokratischen Kräften, und dazu sei sie bereit.
Gespräche führen, Vertrauen aufbauen und gemeinsame Wege gehen, will sie auch mit der lippischen Wirtschaft. „Es gibt Menschenmangel für die Betriebe in Lippe, daran müssen wir arbeiten. Lippe muss attraktiv bleiben für Arbeitskräfte und Auszubildende. Dazu gehört eine Mobilität für alle. Jeder soll sich dazu so bewegen können, wie er möchte. Ich werde deshalb nicht gegen den Individualverkehr sein. Ein Auto ist in unserer Region wichtig“, erklärt sie einen Teil ihrer Vorstellungen.
In der Krankenversorgung sieht die Grünen-Kandidatin keine kommunalen MVZs: „Die ärztliche Versorgung ist grundsätzlich Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Sollte es zu Mangel kommen, sehe ich den Weg, MVZs mit den entsprechenden freien Trägen aufzubauen, so wie es jetzt drei Kommunen mit dem DRK vorhaben. Aber grundsätzlich gilt auch hier keine kommunale Übernahme, sondern die Träger stärken und ihnen helfen.“
Besonders wichtig ist Dr. Inga Loke das Ehrenamt: „Es ist deshalb so bedeutend, weil ohne ehrenamtliche Tätigkeit unsere Gesellschaft nicht funktioniert. Es geht nicht nur um die Rettungskräfte und Feuerwehr, sondern auch um Kinderbetreuung, Sport-, Musik- oder sonstige Vereine. Mir ist die Wertschätzung der Ehrenämtler sehr wichtig. Hier müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, die die Bedingungen für mehr Einsatz und Engagement ermöglichen“, so die Kandidatin abschließend.