CDU-Ratsherr Michael Biermann ist das Ehrenmal in Müssen ein Herzensanliegen: Solche Denkmäler sorgen dafür, dass Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Foto: Michael Biermann

Lage-Müssen. „Ehrenmale für gefallene und vermisste Soldaten haben eine wichtige Bedeutung für unsere Gesellschaft. In einer Zeit, in der Kriege und Konflikte wieder in den Vordergrund rücken, erinnern uns Ehrenmale daran, die Geschichte nicht zu vergessen und die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Ehrenmale sind ein wichtiger Bestandteil unserer kulturellen Identität und ein Mahnmal, Verantwortung für den Frieden in der Welt zu übernehmen.“, sagt Michael Biermann, Ratsherr aus Müssen und CDU-Fraktionsvorsitzender.


Um so erfreuter ist er über die aktuellen Entwicklungen am Ehrenmal in Müssen, für das er sich seit Jahren einsetzt. Bereits 2019/2020 hatten Biermann und sein Amtsvorgänger Uwe Pohl sich erfolgreich für eine Neugestaltung des Areals rund um das Ehrenmal eingesetzt. In einem ersten Schritt wurde damals die alte Hecke entfernt und eine Eibenhecke rund um das Ehrenmal gepflanzt. Auch die Zuwegung wurde seinerzeit erneuert. Ende 2024 wurde das Areals nochmals angepackt. Die 2019/2020 angepflanzte und im Laufe der Jahre teilweise abgestorbene Hecke wurde entfernt. Eine neue – beständigere – wurde gepflanzt. Das ganze Areal wurde optisch aufgewertet und leichter zugänglich gemacht:

Nun gilt es, die schlecht bis gar nicht mehr lesbaren Namen zu erneuern. In einem Privatarchiv sind Unterlagen vorhanden, sodass alle Namen rekonstruiert werden können. „Politik und Verwaltung müssen nun beschließen, wie die Namen erneuert werden.“, so Biermann. Im Haushaltsplan der Stadt Lage stehen für die Sanierung aller Soldaten-Ehrenmale in Lage insgesamt 38.400 Euro zur Verfügung.

Aus einem kürzlich geführten Gespräch mit der Stadt weiß Biermann, dass die Rekonstruierung der Namen recht teuer ist. Pro Namen kommen inklusive der biographischen Angaben (z.B. Todestag des Soldaten) schnell 600 € zusammen. Bei 40 Namen auf jeder Seite bzw. Tafel wären das zirka 24.000 Euro pro Seite bzw. Tafel. Und der Sockel des Ehrenmals muss ebenfalls und zusätzlich saniert werden.

„Aus diesem Grund ist zu überlegen, ob tatsächlich die Namen auf dem Ehrenmal rekonstruiert werden, oder ob nicht neben das Ehrenmal eine Tafel z.B. aus rostfreiem Edelstahl aufgestellt wird, auf dem alle Namen verewigt werden.“, so der Ratsherr. Ein Beispiel für ein solches Vorgehen fand er bei der Stadt Melle und in Gladbeck:

„Das muss diskutiert werden, um für alle eine tragbare Lösung zu finden.“, so der Kommunalpolitiker. Biermann schlägt daher eine zeitnahe Diskussion im Kulturausschuss vor, der für die Ehrenmale zuständig ist. Der Stadt liegt ein Angebot einer Fachfirma vor. Diese berechnet wohl 23 € je Buchstabe. Ein Eintrag würde sich etwa so rechnen: Max Mustermann gef. [gefallen] TT.MM.JJ. Das sind 25 Zeichen (Buchstaben und Punkte), multipliziert mit den 23 Euro wären das allein in diesem Beispiel 575 €.