Yvonne Huebner, Geschäftsführerin des Lippischen Heimatbundes, im Gespräch mit LWZ-Reporter Reiner Toppmöller. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe/Detmold. Gegründet wurde der Lippische Heimatbund (LHB) im Jahr 1908 und bezeichnet sich mit derzeit rund 70 Mitgliedsvereinen und rund 12.000 Mitgliedern als Lippes größte Bürgerbewegung.


„Wir sind Botschafter des Heimatgedankens in Lippe und engagieren uns selbstbewusst für unsere Heimat“, sagt Yvonne Huebner und zeigt damit, wie sehr sie sich als Geschäftsführerin mit dem Verein identifiziert. Schicker Hosenanzug, weiße Turnschuhe und ein strahlendes Lächeln, so empfängt die LHB-Geschäftsführerin die LIPPISCHE WOCHENZEITUNG zum Gespräch. Einladend wirkt der Besprechungsraum in der Geschäftsstelle des Lippischen Heimatbundes. Bilder aus Lippe an den Wänden und eine Auswahl regionaler Getränke auf dem Tisch zeigen den Besucherinnen und Besuchern sofort, dass es dort um die Heimat geht.

„Ich sehe mich schon als die Idealbesetzung für den Heimatbund. Ich habe Lippe nie verlassen und liebe meine Heimat über alles“, sagt sie mit einem zufriedenen Lächeln und innerer Überzeugung. Die 53-Jährige absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Hotelkauffrau im Hotel-Kurhaus „Zum Stern“ in Bad Meinberg, zu einer Zeit, in der der Kurbetrieb blühte und die Menschen aus ganz Deutschland dort zur Kur waren. „Schon damals hat es mir sehr viel Freude gemacht, Gäste in meinem Heimatort begrüßen zu können“, so Huebner.

Schon bald wurde ihr aber klar, dass eine Hotelkarriere für sie nicht infrage käme. Dafür hätte sie ihre Heimat verlassen müssen, was für sie nicht zur Debatte gestanden habe, berichtet sie lebhaft.

Stattdessen ging sie 1994 zur Lippischen Landes-Zeitung und baute dort den Marketingbereich mit auf, den sie später viele Jahre verantwortlich leitete. 2013 war für sie, inzwischen Mutter einer vierjährigen Tochter, die Zeit gekommen, einen neuen Weg zu gehen.

Sie wurde Geschäftsführerin des Lippischen Heimatbundes und ist dort die Frau hinter den Kulissen, so zu sagen die „Mrs. Heimatbund“. Ihr Fulltime-Job umfasst neben der Betreuung der Vereine, der Gremien und der Fachstellen auch die Ausrichtung des Verbandes. Unterstützt wird sie dabei von einer Vollzeit- und einer Teilzeitkraft.

„Es ist ein Herzensjob, den ich mit viel Freude ausübe. Und ich denke, alles, was man mit Herz und Freude macht, gelingt auch“, ist Huebner überzeugt. Immer wieder betont sie im Gespräch, wie sehr sie ihre Heimat liebe und als stolze Vertreterin des Lippischen Heimatbundes diesen auch auf unterschiedlichen Ebenen präsentiere und Netzwerke aufbaue.

„Es ist auch meine Aufgabe, die Zukunft des Vereins mitzugestalten. Heimat ist wieder ’in’, es geht nicht nur um Vergangenes, was bewahrt werden muss, sondern auch um Nachhaltigkeit, Zukunft, Erneuerung und Standortgestaltung. Ich habe noch viele Ideen für die Zukunft“, erklärt Yvonne Huebner mit Blick voraus.


LWZ-Serie „Auf einen Kaffee mit“

In der LWZ-Serie „Auf einen Kaffee mit“ werden regelmäßig Menschen vorgestellt, die das Leben in Lippe aktiv mitgestalten – oft im Rampenlicht, manchmal im Hintergrund, aber stets mit Leidenschaft und Engagement.

Ob Politiker, Künstler, Vereinsmitglieder, Unternehmer oder Ehrenamtliche: Bei einer Tasse Kaffee sprechen sie über das, was sie antreibt, bewegt – und warum ihr Herz daran hängt. Die LWZ-Leser dürfen sich auf persönliche Einblicke, ehrliche Gespräche und Anekdoten freuen.

In der ersten Folge war Dr. Marika Thiersch zu Besuch im LWZ-Verlagshaus. Die 42-Jährige geht bei der Kommunalwahl am 14. September als CDU-Bürgermeisterkandidatin für Detmold ins Rennen.

Im zweiten Teil war Kay Sandmann-Puzberg (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Detmold) zu Gast, mit dem wir über das Engagement der Bürgerstiftung gesprochen haben und darüber, warum er auch nach 20 Jahren noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Im dritten Teil sprachen wir mit Ferdinand Schmedding (72), Fachmann für den Lagenser Ortsteil Ohrsen. Niemand kennt sich so gut aus in der Geschichte und Struktur des Dorfes wie er. Deshalb engagiert er sich auch im Lippischen Heimatbund und im örtlichen Bürgerverein.