Lemgo. Unter dem Jahr 2024 steht für die Alte Hansestadt Lemgo ein Plus von 4,45 Millionen Euro anstatt des geplanten Minus von 7,4 Millionen Euro. Trotzdem mahnt Kämmerer und Erster Beigeordneter Frank Limpke zur Vorsicht.
Betrachte man nur die Ein- und Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit, stehe unter dem Strich ein Minus von fast 1,8 Millionen Euro, teilt die Stadt Lemgo mit. Zudem dürften in Hinblick auf die geplanten Investitionen die Verbindlichkeiten der Stadt in den kommenden Jahren erheblich steigen.
Die Gründe für den positiven Jahresabschluss sind laut des Berichts sowohl ungeplante Minderaufwendungen als auch ungeplante Mehrerträge. So waren im Haushaltsjahr 2024 Mehreinnahmen in Höhe von 1,7 Millionen Euro aus Gewerbesteuer, Grundsteuer B und Vergnügungssteuer zu verzeichnen.
Auch die Landeszuweisungen lagen gut 2,5 Millionen Euro höher als erwartet. Auf der anderen Seite wurden geplante Projekte, beispielsweise die kommunale Wärmeplanung oder die Innenstadtentwicklung, 2024 noch nicht vollständig umgesetzt.
Sorge macht dem Kämmerer, dass unter der Gegenüberstellung der Einzahlungen und der Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit ein Minus von fast 1,8 Millionen Euro steht. Das bedeutet, dass die laufenden Kosten für die konsumtiven Verwaltungstätigkeiten nicht von den Einnahmen gedeckt wurden.
Auch musste Lemgo nach mehr als zwei Jahren ohne Liquiditätskredite Anfang 2025 kurzzeitig Liquiditätskredite aufnehmen. Diese Art der Kredite dient dazu, die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen, wenn die Ausgaben die Einnahmen kurzfristig übersteigen. Aufgenommen wurden Kredite in Höhe von rund 13 Millionen beziehungsweise rund 7 Millionen Euro.
Auch wenn der Jahresabschluss 2024 deutlich positiver ausfiel als prognostiziert, war er fast 20 Prozent schlechter als der Abschluss von 2023. Die Prognose sieht für die Stadtverwaltung und ihre eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen innerhalb von zwei Jahren einen starken Anstieg der Verbindlichkeiten um mehr als 70 Millionen Euro und eine entsprechend starke Belastung für den städtischen Haushalt.