Der Israel-Gaza-Konflikt währt bereits seit Jahrzehnten. Die Collage zeigt Fotos aus dem Jahre 2014. Foto: Nick.mon/Wikimedia

Kreis Lippe. Wegen der anhaltenden humanitären Katastrophe in Gaza ruft die Lippische Landeskirche zu Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe auf. Die bekannte evangelische Hilfsorganisation hat Projektpartner in Israel und in Gaza. In Gaza leistet sie mit zwei lokalen Partnerorganisationen humanitäre Hilfe. Sie unterstützt zudem ein Krebsdiagnostikzentrum im Al-Ahli-Krankenhaus.


Aufgrund der Blockade durch die israelische Armee beschränke sich die Arbeit der Partner aktuell auf die psychosoziale Hilfe. Aber sobald es möglich sei, würden mit den angesammelten Spenden zum Beispiel Nahrungsmittel an Familien in Notunterkünften verteilt, teilt die Lippische Landeskirche mit.

Landessuperintendent Dietmar Arends zeigt sich entsetzt über das unerträgliche Leid der zivilen Bevölkerung in Gaza. Auch Mitarbeiter von Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe in Gaza seien bereits infolge von Kriegshandlungen zu Tode gekommen.

Arends erinnert an den brutalen und menschenverachtenden Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, durch den die aktuellen Kämpfe ausgelöst wurden. In Israel wurden mehr als 1.200 Menschen getötet, viele waren entsetzlicher Gewalt ausgesetzt und mehr als 250 Menschen wurden entführt. Viele Geiseln sind immer noch nicht frei.

„Aber das rechtfertigt in keiner Weise das gegenwärtige Ausmaß der militärischen Gewalt durch die israelische Armee, dem die Zivilbevölkerung in Gaza ausgesetzt ist. Es ist unerträglich. Mehr als 60.000 Menschen – so ist zu vermuten – sind getötet worden, täglich werden es mehr. Darunter sind viele Kinder, Frauen und alte Menschen. Die Bevölkerung ist ständig auf der Flucht. Der Gaza-Streifen ist inzwischen eine einzige Trümmerwüste. Wie Menschen dort leben können, ist kaum vorstellbar. Dass Menschen willentlich dem Hunger ausgesetzt werden und humanitäre Hilfe verhindert wird, verletzt das humanitäre Völkerrecht auf schreckliche Weise.“

Arends hofft auf eine zeitnahe Freilassung der Geiseln und ein Ende der Kämpfe sowie die sofortige und ausreichende Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza. „Dann kann auch die Diakonie Katastrophenhilfe sehr bald ihre Hilfslieferungen wieder aufnehmen.“

Bezüglich möglicher zukünftiger politischer Lösungen betont der Landessuperintendent: „Das Existenzrecht Israels muss ebenso unverhandelbar sein wie das Recht der Palästinenserinnen und Palästinenser auf ein Leben in Sicherheit und Selbstbestimmung.“

Neben der Diakonie Katastrophenhilfe ist auch die Schwesterorganisation Brot für die Welt in Israel, der Westbank und in Gaza aktiv. Längerfristige Projekte arbeiten in den Bereichen Mutter-Kind-Gesundheit, psychologische und therapeutische Unterstützung, gewaltfreie Konfliktbearbeitung und berufliche sowie außerschulische Bildung. Aufgrund des Krieges kann auch diese Arbeit derzeit nur in sehr begrenzter Form durchgeführt werden.


Spendenkonto Diakonie Katastrophenhilfe, Stichwort Nahost-Konflikt

Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

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