
Bad Salzuflen. Auch wenn man es nicht glauben mag, Birgit von Bremen, wie sie seit April heißt, hört auf. Besser ist sie ihren Kunden als Birgit Hannebohn bekannt und nicht nur aus dem „Fruchtgarten“ am Schliepsteiner Tor. Der Name Hannebohn ist seit Generationen mit dem Marktgeschehen verbunden.
Ihren traditionellen Obst- und Gemüsestand am Eingang des Salzufler Wochenmarktes mit seinem farbenfreudigen Angebot gab sie schon 2023 auf.
30 Jahre war die immer gut aufgelegte Marktfrau dort mit ihrem Stand Bestandteil des Marktes. Den hatte sie von ihrem Vater übernommen, der zum Urgestein des Wochenmarktes gehörte. Die Hannebohns hatten auch an der Brüderstraße 5 einen Obst- und Gemüseladen.
Das Haus wurde abgerissen und seit dem Jahr 1996 stand der „Fruchtgarten“ als Eigentum auf dem Privatgrundstück eines Anliegers an der Saline am Schliepsteiner Tor. Ein Leuchtpunkt der Frische mit ausgewähltem Obst und Gemüse nicht nur für Stammkunden, sondern auch für viele Kurgäste, die immer wieder vorbeikamen. „Mit dem Rückzug vom Wochenmarkt sind auch viele Kunden mitgekommen, die jetzt hier eingekauft haben“, sagt die 67-Jährige.
Für ihren „Fruchtgarten“, der täglich, bis auf Ausnahmen, von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet war, ist die Markthändlerin täglich auf den Großmarkt gefahren und hat dort ihre ausgesuchte Ware eingekauft. Sortiert und appetitlich aufgebaut, rund um das Holzhaus in der Mitte Bad Salzuflens, ist der „Fruchtgarten“ auch für viele Besucher zu einem Fotomotiv geworden. Ausgefallene Wünsche wurden dort gerne erfüllt. Mit ihr geht jetzt ein Stück Salzufler Geschichte verloren.
„Für mich ist es genau der richtige Zeitpunkt, aufzuhören“, sagt sie ohne Wehmut. Mit ihrem frisch verheirateten Mann, der seit 18 Jahren an ihrer Seite steht, beginne für sie nun ein neuer Lebensabschnitt, mit dem sie so nicht gerechnet habe, fügt sie an.
Mit dem „Fruchtgarten“ wird es aber weitergehen: Dilbirin Yumusak ist der neue Besitzer und möchte das Geschäft weiterführen. Er hat von Bremen (Hannebohn) bereits mit auf den Großmarkt begleitet und wird von ihr in der ersten Zeit noch ein wenig unterstützt.
Was für sie dann kommt? „Wer weiß, es gibt noch so viel zu sehen“, sagt sie dazu. Der große Abschied wird am Samstag, 2. August, direkt am Fruchtgarten gefeiert. „Das soll für alle schön werden“, verspricht Birgit von Bremen (Hannebohn).