Symbolbild. Foto: Pixabay

Kreis Lippe. Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe ist im Juli deutlich gestiegen. Wie die Agentur für Arbeit Detmold mitteilt, waren 11.699 Menschen ohne Beschäftigung, 520 mehr als im Vormonat – ein Anstieg von 4,7 Prozent.


Auch im Jahresvergleich zeigt sich ein negativer Trend: Im Vergleich zum Juli 2024 waren 980 Personen mehr arbeitslos (plus 9,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,3 Prozent, vor einem Jahr betrug sie noch 5,7 Prozent.

Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, nennt zwei zentrale Gründe für die Entwicklung: „Die steigenden Arbeitsmarktzahlen im vergangenen Monat betreffen alle Personengruppen. Ursache ist einerseits die schwache Konjunktur mit entsprechend zurückhaltendem Einstellungsverhalten der Arbeitgeber, andererseits wirkt auch ein saisonaler Effekt.“

So steige zum Beispiel während der Sommerferien regelmäßig die Jugendarbeitslosigkeit: Viele junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nicht übernommen wurden, melden sich arbeitslos. „Erfahrungsgemäß wird nach dem Ende der Sommerferien in den Betrieben jedoch wieder verstärkt eingestellt“, so Radler.

 Ausbildung weiterhin möglich

Auch für junge Menschen, die aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, gibt Radler ein klares Signal: „Ein Start im aktuellen Ausbildungsjahr ist weiterhin möglich.“ Häufig sei nicht bekannt, dass der Ausbildungsbeginn nicht zwingend an die Berufsschulmonate August oder September gebunden sei. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit biete hierzu gezielte Unterstützung – auch kurzfristig. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Homepage der Agentur für Arbeit.

Stellenmarkt: Licht und Schatten

Im Juli meldeten Unternehmen im Kreis Lippe 426 neue Stellenangebote, das sind 79 mehr als im Juni (plus 22,8 Prozent). Im Jahresvergleich allerdings 39 Stellen weniger (minus 8,4 Prozent).

Insgesamt sind derzeit 2.471 Stellen unbesetzt (plus 1,2 Prozent zum Vormonat, minus 4,1 Prozent zum Vorjahr).

Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber, weniger Angebote

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold 2.287 Bewerber für Ausbildungsstellen – 32 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 1,4 Prozent). Dem gegenüber stehen 1.883 gemeldete Ausbildungsplätze, ein Rückgang um 137 Stellen (minus 6,8 Prozent).

Aktuell sind 443 Bewerber noch unversorgt (plus 5 Prozent/plus 21 Prozent zum Vorjahr). 502 Ausbildungsstellen noch unbesetzt (minus 12,2 Prozent/minus 70 zum Vorjahr).

Regionale Entwicklung: OWL im Überblick

Auch in der Gesamtregion Ostwestfalen-Lippe (OWL) zeigt sich ein ähnliches Bild: 75.811 Menschen sind arbeitslos, 2.346 mehr als im Juni (plus 3,2 Prozent), im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 2.471 Personen (plus 3,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote in OWL liegt bei 6,5 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Im OWL-weiten Vergleich weist der Kreis Höxter mit 4,6 Prozent weiterhin die niedrigste Quote auf, gefolgt von Gütersloh (5,1 Prozent), Paderborn (6,2 Prozent), Lippe (6,3 Prozent), Herford und Minden-Lübbecke (je 6,6 Prozent) sowie der Stadt Bielefeld mit 9,2 Prozent.