Blomberg/München. Den Saisonauftakt bestritt die HSG in diesem Jahr als Vizemeister und Vizepokalsieger beim Handball Super Cup in München. Im neuen SAP Garden lieferten sich die Blombergerinnen ein packendes Duell mit dem Thüringer HC. Am Ende jubelten jedoch die Thüringerinnen, die sich nach 60 Minuten mit 31:30 (10:14) den Super-Cup sicherten. Beste Werferin der HSG war Farrelle Njinkeu mit sieben Treffern.
In den Auftakt der Saison und den Kampf um den ersten Titel der Vereinshistorie schickte Cheftrainer Steffen Birkner Laura Rüffieux, Alexia Hauf, Farrelle Njinkeu, Nieke Kühne, Élin Magnúsdóttir, Malin Sandberg sowie Nicole Roth im Tor. Magnúsdóttir holte gleich den ersten Strafwurf heraus, den Ona Vegué sicher verwandelte.
In der Abwehr bildeten Kühne und Andrea Jacobsen den Innenblock. Nach der ersten Abwehraktion kassierte Rüffieux jedoch eine frühe Zeitstrafe, Reichert glich per Siebenmeter aus. Doch Vegué blieb vom Punkt eiskalt, Roth parierte stark, und Hauf netzte nach schöner Vorlage von Kühne zum 3:1.
Die HSG agierte hellwach: Rüffieux traf in Überzahl ins leere Tor, Kühne setzte sich im Rückraum durch, und so führten die Blombergerinnen nach knapp zehn Minuten verdient mit 7:2. THC-Trainer Herbert Müller nahm die erste Auszeit.
Trotz weiterer Zeitstrafen stand die HSG-Defensive stabil. Jacobsen traf sehenswert per Dreher, Magnúsdóttir und Kühne legten nach. Roth glänzte im Tor, und die Blombergerinnen zogen auf 11:3 davon. Müller reagierte in der 18. Minute mit seiner zweiten Auszeit, doch auch das brachte die HSG nicht aus dem Konzept.
Kurz vor der Pause verkürzte der THC zwar noch auf 13:10, doch Njinkeu stellte den alten Abstand wieder her. Veith kam beim Siebenmeter von Reichert ins Spiel und parierte gleich. Mit einem verdienten 14:10 ging es in die Kabinen.
Thüringer Aufholjagd nicht zu stoppen
Nach der Pause hütete Veith das Tor, musste aber gleich zwei schnelle Gegentore hinnehmen – der THC war zurück im Spiel. Kuske parierte einen weiteren Siebenmeter von Vegué, ehe Njinkeu das erste Tor der zweiten Halbzeit für die HSG erzielte. Die Partie entwickelte sich nun zum offenen Schlagabtausch. Jacobsen und erneut Njinkeu sorgten für Jubel bei den mitgereisten Fans, doch die Thüringerinnen agierten clever mit dem siebten Feldspieler und glichen beim 17:17 (38.) aus.
Jacobsen kassierte ihre zweite Zeitstrafe, Reichert verwandelte den fälligen Siebenmeter zur ersten THC-Führung. Zwar brachten Hauf und Kühne die HSG noch einmal in Front (19:17), doch der THC ließ nicht locker. Immer wieder konterten die Thüringerinnen über die Außen und glichen erneut aus. 17 Minuten vor dem Ende ging der THC erstmals in Führung.
Trotz Umstellung auf eine 5:1-Deckung gelang es der HSG nicht mehr, den Lauf des Gegners entscheidend zu stoppen. Zehn Minuten vor dem Abpfiff lagen die Thüringerinnen weiter vorne und gaben den Vorsprung nicht mehr her. Die HSG stemmte sich in einer spannenden Schlussphase noch einmal mit aller Kraft dagegen und verkürzte zum 30:31-Endstand – musste den ersten Titel der Saison aber knapp dem Thüringer HC überlassen.
Stimmen zum Spiel
„Wir müssen heute selbstkritisch sein, und ich auch mit mir. Zu Beginn haben wir einen überragenden Handball gespielt, bis wir nach den kleinen Fehlern ins Denken kamen. Haben dann keine Lösung für das sieben gegen sechs gefunden. Dennoch lassen wir uns von der Niederlage nicht entmutigen“, räumte Cheftrainer Steffen Birkner die Niederlage ein.
„Wir sind brutal enttäuscht, weil wir wirklich gut ins Spiel kamen. Uns fehlte neben der Lösung zum sieben gegen sechs vielleicht auch die Emotionen. Aber es ist weiter ein Lernprozess. Wir stecken nicht auf, lernen daraus und kommen wieder zurück“, ordnet Laura Rüffieux ein.
Aufstellungen
HSG Blomberg-Lippe: Veith, Lepschi, Roth; Rüffieux (2), Jacobsen (5), D. Magnúsdóttir, Kühne (6), Mühlner (4), Vegué (2), Jaron, Bucher, Tietjen, Sandberg, Hauf (3), E. Magnúsdóttir (1), Njinkeu (7).
Thüringer HC: Hallberg, Kuske; Nooitmeer (2), Hendrikse, Heider (1), Holm, Niederwieser, Farago, Scheib (1), Petersen (9), Aizawa (2), Ott, Szabo, Reichert (9), Hanfland (2), Kuczora (5).