Verletzte müssen geborgen und fachgerecht auf der Trage abtransportiert werden: Das gehört zu den zentralen Aufgaben des Katastrophenschutzes. Auch in schwierigem Gelände und auf mühseligen Anstiegsstrecken. Die Organisatoren der Großübung machten es den Akteuren nicht gerade leicht. Fotos: Jörn Fries

Detmold. Mit dem 150. Geburtstag des Hermannsdenkmals hatte die Katastrophenschutzübung am Wochenende zwar nichts zu tun – trotzdem durfte der Cherusker Arminius als Namenspate herhalten. Und der hat seinen Ruf als Kämpfer wacker verteidigt: Dieses Mal nicht gegen Römer, sondern gegen Sturm, Regen und jede Menge Festivalchaos.


Rund um das Detmolder Kreishaus rückten 300 Einsatzkräfte mit 100 Fahrzeugen an. Statt Rockmusik gab es Blaulicht, statt Merchandising-Buden eine ganze Armada an Einsatzleitwagen. Das Szenario: Ein Unwetter über dem imaginären „New School Year-Festival“ mit bis zu 1000 Gästen. Zäune flogen, Blitze schlugen ein, Panik brach aus – und am Ende mussten 160 Betroffene versorgt werden.

Die Statisten spielten ihre Rollen als Verletzte so überzeugend, dass manchem Zuschauer kurz der Atem stockte: Schnittwunden, Schockzustände, Blitzopfer – alles dabei. Zum Glück wussten die Retter genau, was zu tun ist. Wer nicht ins Klinikum Detmold passte, wurde kurzerhand nach Lemgo, Herford oder Gütersloh gebracht – Festivalbesucher kennen das ja: Man landet nie da, wo man eigentlich hinwollte.

Landrat Dr. Axel Lehmann zeigte sich beeindruckt: „Ein reales Szenario in dieser Größenordnung hatten wir zum Glück noch nie. Aber wenn es so weit kommt, können wir uns auf unsere Einsatzkräfte verlassen.“ Auch Staatssekretärin Dr. Daniela Lesmeister lobte die gute Zusammenarbeit – und das Hermannsdenkmal dürfte innerlich genickt haben.

Am Ende waren alle Verletzten wieder gesund, alle Fahrzeuge heil, und die Einsatzkräfte um viele Erfahrungen reicher. Für die Besucher blieb die beruhigende Erkenntnis: Sollte das nächste Unwetter wirklich einmal ein Festival erwischen, ist Lippe bestens vorbereitet.