Glückliche Gewinner: (von links) Melissa Laukert (Familienzentrum Müssen), Nicole Vollbracht (AWO-Kita Ehrsen) sowie Nicole Siefert und Eva Mohaupt (Familienzentrum Wilde Wiese) zeigen die siegreichen Hermann-Modelle, die in ihren Kitas gebaut wurden. Foto: Yves Brummel

Kreis Lippe. Mit viel Fantasie, Geduld und Teamgeist haben Kinder aus sechs Kitas in Lippe das Hermannsdenkmal in Miniatur nachgebaut. Der Wettbewerb „Kleine Baumeister, großer Held“, eine gemeinsame Aktion der LIPPISCHEN WOCHENZEITUNG mit Teddy Toys, hat zahlreiche Gruppen inspiriert, sich kreativ mit dem Wahrzeichen auseinanderzusetzen. Nun wurden die Sieger im LWZ-Verlagshaus feierlich ausgezeichnet.


Die Resonanz war beachtlich: 1.117 Personen beteiligten sich an der Online-Abstimmung, die über die Platzierungen entschied. Am Ende setzte sich das Familienzentrum Wilde Wiese
in Lemgo mit 515 Stimmen (46,1 Prozent) klar durch und gewann den Hauptpreis – einen Einkaufsgutschein von Teddy Toys im Wert von 500 Euro.

Auf den zweiten Platz kam die AWO-Kita Ehrsen aus Bad Salzuflen mit 238 Stimmen (21,3 Prozent), die sich über einen Gutschein in Höhe von 250 Euro freuen darf. Bronze ging an das Familienzentrum Müssen aus Lage, das 184 Stimmen (16,5 Prozent) erhielt und mit 150 Euro prämiert wurde.

Die Plätze vier bis sechs – Hiddeser Berg Kindergarten (151 Stimmen), Musik-Kita Detmold (24 Stimmen) und das Familienzentrum Kita Greste (fünf Stimmen) – erhielten jeweils einen Gutschein über 75 Euro.

Die Arbeiten verlangten von den Kindern wie auch von den Erziehern Ausdauer und Einfallsreichtum. Im Familienzentrum Müssen beteiligten sich insgesamt rund zwölf Kinder ab drei Jahren an dem Projekt und arbeiteten knapp vier Wochen am Modell, berichtet Erzieherin Melissa Laukert. Besonders beliebt sei der selbst gebastelte, silberne Helm gewesen, mit dem die Kinder stolz durch die Einrichtung gelaufen seien.

Auch in der AWO-Kita Ehrsen, die am 30. August ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, wurde mit großem Einsatz gebaut. „Zuerst haben wir uns gefragt: Schaffen wir das überhaupt?“, erinnert sich Nicole Vollbracht. Doch die Kinder, die jeweils anwesend waren, packten tatkräftig mit an. Nach etwa drei Wochen war das Werk fertiggestellt. Über die Verwendung des Gutscheins soll wie auch im Familienzentrum Müssen eine gemeinschaftliche Entscheidung getroffen werden.

Das siegreiche Familienzentrum Wilde Wiese in Lemgo, das im Sommer sein 30-jähriges Bestehen zelebrierte, setzte ebenfalls auf ein offenes Konzept. Zwei Gruppen mit insgesamt 15 bis 20 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren arbeiteten drei Wochen lang an ihrem
Hermann.

„Aufgeben keine Option“

„Wir haben die Kinder gefragt, ob sie mitmachen wollen – niemand wurde gedrängt“, erklären Nicole Siefert und Eva Mohaupt. Gearbeitet wurde überwiegend draußen. Dabei sei ein reger Austausch entstanden: „Viele Kinder berichteten, dass sie schon einmal am echten Hermann gewesen seien“, erzählt Mohaupt. Andere Kinder, die bislang noch nicht auf der Grotenburg gewesen seien, hätten zudem den Wunsch geäußert, das Originaldenkmal erstmals zu besuchen, ergänzt Siefert.

Der Bastelprozess sei indes nicht ohne Hürden verlaufen. „Der Kleister wollte zunächst nicht trocknen, aber aufgeben war keine Option“, betont Siefert. Nun entscheidet ein Kinderparlament über die Verwendung des Gewinns: Der Gutschein soll gerecht aufgeteilt
werden, sodass alle Kinder etwas davon haben – beispielsweise in Form neuer Spielgeräte für den Kindergarten.