Lemgo. Mit der zweiteiligen Sonderausstellung „A Kind of Art. Künstliche Intelligenz trifft (Weser-)Renaissance“ schlägt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake eine faszinierende Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Ab Dienstag, 16. September, erhalten Besucher spannende Einblicke in die Verbindung von historischer Kunst und moderner Technologie.
Die Ausstellung beleuchtet die Epoche der Weserrenaissance, die sich ab dem 15. Jahrhundert von Italien aus bis an die Weser ausbreitete. Von der Frührenaissance (1400–1500) über die Hochrenaissance (1500–1530) bis zur Spätrenaissance (1520–1620) prägten Genies wie Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer und Michelangelo Buonarroti das kulturelle Erbe Europas. In Lippe setzte Graf Simon VI. zur Lippe mit dem Umbau von Burg Brake zum Schloss im Jahr 1584 ein architektonisches Zeichen dieser Zeit.
Doch was verbindet diese historische Epoche mit Künstlicher Intelligenz? Die Ausstellung zeigt: überraschend viel. So entwarf Leonardo da Vinci bereits vor mehr als 500 Jahren einen mechanischen Ritter – ein früher Automat, der nun als bewegliches Modell in der Ausstellung zu sehen ist. Daneben präsentiert sich „INA“, ein kleiner Roboter des Fraunhofer IOSB-INA, der gemeinsam mit Leonardo da Vinci als Comicfigur durch die Ausstellung führt.
Erstmals wird auch der Sprung von der Zwei- in die Dreidimensionalität gezeigt – mit KI-generierten Skulpturen, die einen direkten Bezug zur Weserrenaissance herstellen. Besucher erwartet eine Mischung aus kunsthistorischen Originalen, modernen Kunstdoppelgängern und interaktiven Mitmachstationen. Dazu zählen eine Klanginstallation, ein Ergometer, das den Energiebedarf von KI erfahrbar macht, sowie Bienen-Bots für Kindergruppen.
Im „Freiraum“ des Museums sind zudem die 20 besten KI-generierten Bilder aus einem Wettbewerb des CIIT (Centrum Industrial IT) aus dem Jahr 2024 zu sehen. Diese Werke zeigen eindrucksvoll, was KI mit menschlicher Unterstützung bereits leisten kann.
Museumsleiterin Silvia Herrmann betont, dass die Ausstellung bewusst ein aktuelles Thema aufgreife, um insbesondere junge Menschen für das Museum zu begeistern. Ziel sei es, zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen und neue Perspektiven zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu eröffnen. Sie dankte Dr. Susanne Hilker, die als Kuratorin die Ausstellung konzipiert und inhaltlich zusammengeführt habe.
Die Sonderausstellung läuft bis zum 14. Dezember und kann dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt beträgt 7 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Die Ausstellung wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und dem „Regionalen Kultur Programm NRW“ gefördert.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit folgenden Partnern statt: Fraunhofer IOSB-INA, Technische Hochschule OWL, Kl Akademie OWL, inIT TH OWL, Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, KreativInstitut.OWL, Trinnovation OWL, Hochschule für Musik Detmold, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Hochschule Bielefeld HSBI, LWL Museum Ziegelei Lage und wird unterstützt von den „Frauen für Lemgo“.
Weitere Unterstützer sind der Träger des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, der Landesverband Lippe, die Mitfinanziers, der LWL und die Alte Hansestadt Lemgo, sowie die Sponsoren, die Lippische Landesbrandversicherung AG und die Sparkasse Lemgo.