Lage. Einmal im Jahr heißt es in ganz Deutschland: Türen auf für Steine, Balken und Geschichten. Beim Tag des offenen Denkmals am 14. September luden auch in Lage gleich drei Gebäude ein, ihre Schätze zu zeigen – und bewiesen, dass Denkmäler alles andere als staubig sein müssen. Das diesjährige Motto lautete: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ – und in Lage war die Antwort eindeutig: von allem ein bisschen.
Das kleinste Fachwerkhaus – winzig, aber groß in Geschichten
Plaßstraße 1: kaum größer als eine gute Doppelgarage, aber mit einem Lebenslauf, der sich sehen lassen kann. 1787 als Feuerwehrgerätehaus errichtet, diente das Häuschen später als Gefängnis, Wohnhaus und heute – nach liebevoller Restaurierung – als Treffpunkt des Lippischen Heimatbundes. Wer sich hineinquetschte, bekam von fachkundigen Mitgliedern nicht nur die wechselvolle Historie serviert, sondern durfte auch munter mitdiskutieren: „Wert-voll oder kann das weg?“ – natürlich augenzwinkernd.
Alte Schmiede – Geschichte mit Herz und Hammer
Schweres Werkzeug, eiserne Geschichten: In der Hardisser Straße 2b drehte sich alles um die Alte Schmiede. Doch statt Funkenflug gab’s einen Vortrag, der mehr als nur Metall bearbeitete. Die Enkel ließen Familiengeschichten des Großvaters lebendig werden, die Besucher hörten gespannt zu – und stärkten sich anschließend bei Kaffee und Kuchen. Fachwerk für den Geist, Sahneschnittchen für den Bauch.
Mendorff’sches Haus – Fachwerk trifft Jugendcafé
Zuletzt öffnete das Mendorff’sche Haus an der Langen Straße 103 seine Türen. Heute beherbergt es das Jugendcafé Checkpoint, früher war es Zeuge vieler Jahrhunderte Stadtgeschichte. Frau Wenzel und Frau Knapp von der Stadt Lage führten mit leichter Hand durch die baugeschichtlichen Besonderheiten. Fachwerk, das sonst eher trocken klingt, wurde so zum lebendigen Erlebnis.
Fazit:
Der Tag des offenen Denkmals zeigte einmal mehr: Denkmäler sind keine steinernen Relikte, sondern erzählen Geschichten, die mitten ins Heute passen. Und wenn die Bürgerinnen und Bürger beim Rausgehen noch denken „unbezahlbar – und unersetzlich“, dann hat das Motto seinen vollen Wert bewiesen.