Die HSG zieht in Solingen ins Viertelfinale ein. Foto: Timon Peters

Solingen/Blomberg. Für das erste Auswärtsspiel und gleichzeitig das erste Spiel im DHB-Pokal reiste die HSG Blomberg-Lippe als Vizepokalsieger nach Solingen.


In der Neuauflage der letztjährigen zweiten Pokalrunde setzten sich die Blombergerinnen mit 37:25 (20:10) durch und lösten damit das Ticket für das Viertelfinale, das in der ersten Novemberwoche stattfinden wird. Beste Werferinnen für die Gäste aus Blomberg waren Nieke Kühne, Ona Vegué und Alexia Hauf mit jeweils sechs Treffern.

HSG-Zwischensprint

In die Pokalpartie starteten die Blombergerinnen mit Lara Lepschi im Tor sowie Ona Vegué, Nieke Kühne, Élin Magnúsdóttir, Díana Magnúsdóttir, Judith Tietjen und Maxi Mühlner. Beim Gastgeber aus Solingen stand unter anderem die ehemalige Leverkusenerin Jennifer Souza in der Startformation. Der HSV zeigte gleich in den Anfangsminuten, dass er seine Chancen gegen die HSG konsequent nutzen wollte, und ging mit 1:0 in Führung.

Tietjen glich per Gegenstoß sicher aus. Nach fünf Minuten traf Vegué zur ersten Blomberger Führung – dem dritten Treffer für die Gäste. Mühlner legte direkt per Gegenstoß nach und unterstrich damit den Plan der HSG, Fehler der Solingerinnen konsequent zu bestrafen.

Über Tietjen konnte das Tempo hochgehalten werden, und die starke Defensivarbeit der HSG wurde mit dem 5:2 belohnt. Zudem entschärfte Lepschi einen Strafwurf von Nele Sprengler, während Kühne im direkten Gegenzug ihren zweiten Treffer erzielte.

Doch auch Solingen nutzte die Unaufmerksamkeiten der Gäste: Souza verkürzte und sorgte dafür, dass der HSV den Anschluss hielt. Vieles erinnerte an das Pokalduell im Vorjahr, in dem der Zweitligist ebenfalls lange auf Augenhöhe agierte.

Die HSG ließ sich vom Druck nicht aus dem Konzept bringen und erspielte sich ohne Auszeit ein neues Polster. Vegué traf nach zwei Fehlversuchen souverän gegen Eckardt im Tor. Auch Lepschi fand immer besser ins Spiel, parierte einen Siebenmeter der HSV-Toptorschützin Vanessa Brandt und war auch in Unterzahl nach Mühlners Zeitstrafe zur Stelle.

Trotz des HSG-Laufs nahm Trainer Steffen Birkner eine Auszeit und brachte Melanie Veith, Laura Rüffieux, Andrea Jacobsen und Nuria Bucher neu in die Partie. Díana Magnúsdóttir traf binnen weniger Angriffe doppelt und baute den Vorsprung auf 15:8 aus. Nach einem sehenswerten Pass von Jacobsen erhöhte Vegué auf 17:9. Solingen reagierte mit der ersten Auszeit, vergab jedoch erneut von außen.

Im Gegenzug holte Kühne eine Zeitstrafe gegen Spatz heraus, und Vegué verwandelte den fälligen Strafwurf eiskalt. Kurz vor der Pause drehte der HSG-Angriff noch einmal auf, sodass es mit einer klaren 20:10-Führung in die Kabine ging.

Ausgeglichene zweite Halbzeit 

Zur zweiten Hälfte wechselte Birkner erneut durch: Für Vegué und Tietjen kamen Alexia Hauf und Farrelle Njinkeu, während Bucher, Jaron und Jacobsen im Rückraum weiterspielten. Wie schon im ersten Durchgang erzielte Solingen das erste Tor nach Wiederanpfiff. Jacobsen scheiterte an der eingewechselten Torhüterin Katja Grewe, und der HSV verkürzte mit zwei schnellen Treffern von Spatz.

Doch Njinkeu fing einen Gegenstoßpass ab, Jacobsen bediente die frei stehende Mühlner am Kreis, die sicher zum 21:12 traf. Hauf legte per Gegenstoß nach und stellte den zuvor höchsten Vorsprung wieder her.

Solingen gab sich aber nicht auf, verkürzte zeitweise auf neun Tore, doch Njinkeu blieb vor Grewe cool und erhöhte wieder. Die Blombergerinnen verwalteten ihren Vorsprung souverän und hielten den Zweitligisten auf Distanz. Immer wenn Solingen erfolgreich war, schlugen Hauf und Co. prompt zurück. 20 Minuten vor Schluss kam Nicole Roth für Veith ins Tor und parierte direkt gegen Gutzeit.

Doch auch Grewe zeigte eine starke Leistung und verhinderte zunächst den 27. Treffer der HSG. Nachdem Njinkeu auf 27:17 erhöhte, bediente Jaron erneut Mühlner, die diesmal sicher verwandelte. Hauf baute die Führung mit einem Heber auf zwölf Tore aus.

Kurz vor der Crunchtime nahm Birkner seine zweite Auszeit: Nieke Kühne, Díana Magnúsdóttir und Laura Rüffieux kehrten zurück aufs Feld. Solingen verkürzte nochmals auf acht Treffer, doch dann rollte gleich zweimal der HSG-Express über Hauf, bevor auch Rüffieux per Heber erfolgreich war.

Die Blombergerinnen lösten die Aufgabe beim kampfstarken HSV Solingen-Gräfrath 76 souverän und belohnten sich mit einem 37:25-Sieg sowie dem Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals.

Stimmen zum Spiel

„Nach der Nationalmannschaftspause brauchten wir ein bisschen Zeit, um ins Spiel zu kommen. Mitte der ersten Halbzeit haben wir dann aber das Zepter übernommen und sind froh, dass wir jetzt im Viertelfinale stehen. Wir sind bereit für die Aufgabe, die uns dort erwartet“, ordnet Alexia Hauf das Achtelfinale ein.


Aufstellungen

HSV Solingen-Gräfrath 76: Grewe, Eckardt; Heimann (1), Nikolic (2), Schwitzer,  Pickrodt (6), Bomnueter (1), Müller (1), Fabisch, Sprengler (2), Souza (1), Spatz (8), Gutzeit (2), Brandt (1), Liebetrau, Kulker.

HSG Blomberg-Lippe: Veith, Lepschi, Roth; Rüffieux (3), Jacobsen, D. Magnúsdóttir (3), Kühne (6), Mühlner (5), Vegué (6), Jaron, Bucher (1), Tietjen (3), Hauf (6), E. Magnúsdóttir (2), Njinkeu (2).