Kreis Lippe. Nahezu täglich wird die lippische Polizei zu Wildunfällen im ländlichen Kreisgebiet gerufen – vor allem in der Dämmerung am Morgen oder Abend. Insbesondere diejenigen, deren Weg durch Waldgebiete führt, sollten derzeit im Herbst besonders auf Tiere achten, die auf der Suche nach Futter die Straßen überqueren, mahnt die Polizei. Und nicht nur Autofahrer müssen vorsichtig sein, auch auf Zweirädern kann es zu Wildunfällen kommen: Am Mittwochabend, 1. Oktober, wurde ein 16-jähriger Kradfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem Wildschwein auf der Niedermeiner Straße im Kalletal leicht verletzt. Eine ganze Gruppe der Tiere hatte vor ihm die Straße überquert.
Wie man sich richtig verhält, beschreibt die Polizei so: „Entdecken Sie ein Wildtier neben oder auf der Straße, sollten Sie das Lenkrad gut festhalten, abbremsen, abblenden und möglichst hupen. Wildschweine, Rehe und Hirsche sind meist in Gruppen unterwegs, daher rechnen Sie immer mit weiteren nachfolgenden Tieren.“
Zur eigenen Sicherheit sollte der Fahrer von unkontrollierten Ausweichmanövern absehen; zu groß sei die Gefahr, dass er durch hektische Lenkbewegungen in den Gegenverkehr oder vor den nächsten Baum gerät. Bei Kleintieren wie Hase, Fuchs, Eichhörnchen oder Igel ist verkehrsrechtlich keine Vollbremsung erlaubt, da eine Kollision für die Fahrzeuginsassen keine Gefahrensituation darstellt, stellt die Polizei klar.
Ist es zu einem Wildunfall gekommen, gelte es, Ruhe zu bewahren: „Sichern Sie die Unfallstelle mit Warnblinker und Warndreieck, rufen Sie die Polizei unter der 110 und melden Sie den Wildunfall.“ Die Polizei rät, sich nicht dem Tier zu nähern. Ein verletztes Tier könne sich wehren und durchaus gefährlich sein. „Auch wenn das Tier wegrennt, muss der Wildunfall der Polizei gemeldet werden.“ Diese benachrichtigt anschließend den Jagdpächter, der sich um das Tier kümmert und für die Bergung oder Nachsuche sorgt.