Zeit für ein Gespräch bei einer Tasse Kaffee: Der frisch gewählte Landrat Meinolf Haase im Austausch mit LWZ-Reporter Reiner Toppmöller. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe. Die erste Legislaturperiode für den frisch gewählten Landrat Meinolf Haase (CDU) beginnt am 1. November. Die LIPPISCHE WOCHENZEITUNG nutzte die verbleibenden Tage vor dem Amtsantritt, um den Lügder bei einer Tasse Kaffee zum Gespräch zu treffen.


Meinolf Haase ist aber bereits jetzt im Terminstress. Unkompliziert, wie er immer war, kam es deshalb zu einem Treffen in den frühen Morgenstunden an einer Tankstelle auf seinem Weg nach Düsseldorf.

LIPPISCHE WOCHENZEITUNG (LWZ): Herr Haase, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Jetzt, nach eineinhalb Jahren Wahlkampf, kommt bald der Ernst des Amtes auf Sie zu. War es schon immer ein Wunsch oder ein Traum, das Amt auszufüllen?
Meinolf Haase: Ich arbeite schon lange in der Verwaltung des Kreises in verantwortlicher Position. Ja, es war mein Wunsch, Landrat zu werden. Ich habe den Wahlkampf mit Herzblut geführt und alle meine Kraft dafür eingesetzt. Ich möchte mich aber an dieser Stelle unbedingt bei meinen Mitbewerbern für den immer fairen Wahlkampf bedanken.

LWZ: Herr Haase, wie werden die ersten Tage im neuen Amt für Sie aussehen?
Haase: Ich bin zunächst einmal erleichtert, die Anspannung ist weg. So kann ich mich jetzt schon darauf vorbereiten, die neuen Aufgaben zu organisieren. Ich möchte möglichst reibungslos in das Amt hineinwachsen. Ich hoffe, mich als Mensch und den Kollegen gegenüber nicht zu verändern. Deshalb ist es zunächst wichtig, die Themen zu kommunizieren und nach Lösungsansätzen zu suchen.

LWZ: Große Probleme müssen gelöst werden … Krankenhaus, Gesundheitspolitik, Kreisumlage, Verschuldung, um nur einige Dinge zu nennen.
Haase: Ich bin angetreten mit dem Thema Gesundheitspolitik. Es ist klar, dass jetzt andere Themen dazu kommen. Deshalb ist Kommunikation und Ruhe ganz wichtig. Auf der Agenda stehen die Dienstleistungsverwaltung und natürlich das Sparen, um die Kreisumlage nicht weiter zu erhöhen. Dazu gehört, dass der Kreis sparen muss. Und natürlich auch das Thema Klinikum Lippe.

LWZ: Herr Haase, noch eine persönliche Frage. Jeder, der sie kennt, hat gesehen, wie Sie sich in den vergangenen Jahren körperlich verändert haben. Wie wollen Sie zukünftig auf Ihre Gesundheit achten?
Haase: Ja, das stimmt. Ich habe eine große Veränderung hinter mir. Ich kenne die Gefahren und gehe regelmäßig zur Vorsorge. Soweit es geht, betätige ich mich auch sportlich.

LWZ: Noch eine letzte Frage: Sie haben erst vor wenigen Wochen geheiratet. Was sagt Ihre Frau dazu, dass sie Sie in Zukunft nicht mehr so oft sehen wird?
Haase: Meine Frau kenne ich jetzt schon sehr lange. Sie hat meine Kandidatur unterstützt. Sie selbst ist als Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe Teil des Führungsteams. Sie wusste Bescheid, hat mich die ganze Zeit unterstützt und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Vielleicht haben wir ja in Zukunft sogar ein paar gemeinsame Termine (schmunzelt).


LWZ-Serie „Auf einen Kaffee mit …“

In der LWZ-Serie „Auf einen Kaffee mit …“ werden regelmäßig Menschen vorgestellt, die das Leben in Lippe aktiv mitgestalten – oft im Rampenlicht, manchmal im Hintergrund, aber stets mit Leidenschaft und Engagement.

Ob Politiker, Künstler, Vereinsmitglieder, Unternehmer oder Ehrenamtliche: Bei einer Tasse Kaffee sprechen sie über das, was sie antreibt, bewegt – und warum ihr Herz daran hängt. Die LWZ-Leser dürfen sich auf persönliche Einblicke, ehrliche Gespräche und Anekdoten freuen.

In der ersten Folge war Dr. Marika Thiersch zu Besuch im LWZ-Verlagshaus. Die 42-Jährige geht bei der Kommunalwahl am 14. September als CDU-Bürgermeisterkandidatin für Detmold ins Rennen.

Im zweiten Teil war Kay Sandmann-Puzberg (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Detmold) zu Gast, mit dem wir über das Engagement der Bürgerstiftung gesprochen haben und darüber, warum er auch nach 20 Jahren noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Im dritten Teil sprachen wir mit Ferdinand Schmedding (72), Fachmann für den Lagenser Ortsteil Ohrsen. Niemand kennt sich so gut aus in der Geschichte und Struktur des Dorfes wie er. Deshalb engagiert er sich auch im Lippischen Heimatbund und im örtlichen Bürgerverein.

In der vierten Folge durften wir mit Yvonne Huebner, Geschäftsführerin des Lippischen Heimatbundes, sprechen. Sie lebt ihre Verbundenheit zu Lippe mit voller Überzeugung und beschreibt ihre Arbeit als „Herzensjob“, bei dem es um Bewahrung, Erneuerung und die Zukunftsgestaltung der Heimat geht.

In der fünften Folge war Historiker, Krimiautor und Verleger Dr. Hans C. Jacob zu Gast und sprach unter anderem über seine vielseitigen Tätigkeiten, die auch das Joggen hinauf zum Hermann umfassen.

Die sechste Folge steht ganz im Zeichen des Ehepaars Schäfers. Friedolin Schäfers hat den Sportverein Feldrom-Veldrom-Kempen e. V. über 47 Jahre mit außergewöhnlichem Engagement geprägt und gemeinsam mit seiner Frau Mathilde eine unverzichtbare Säule des Ehrenamts in der Dorfgemeinschaft geschaffen.