So ein Bild wie hier in der Stadt Köln soll es in Lage nicht geben: weder in der Kernstadt, noch in den Ortsteilen. Denn die Werre ist nicht der Rhein, und was hier als „Starkregen-Ereignis“ vom Himmel fällt, lässt sich mit Großprofilrinnen gut kontrollieren. Symbolfoto: Pixabay

Lage. Nie wieder absaufen: Der Lönsweg zwischen Afrikastraße und Wittbrede ist jetzt nicht nur wetterfest, sondern regelrecht hochwasserresistent. Nach Monaten voller Bagger, Matsch und spontanem Wassersport für Anwohner wurde das ehrgeizige Überflutungsschutzprojekt erfolgreich abgeschlossen.


Der namenlose Wasserlauf, der bisher gern mal sein eigenes Ding machte, wurde jetzt endgültig in die Schranken, genauer: in die Rinne verwiesen. Und zwar in die ganz große: Die neuen Großprofilrinnen, entwickelt mit der Firma Birco, haben eine beeindruckende Durchflussbreite von einem Meter und eine Höhe von 85 Zentimetern. Damit sind sie quasi die SUVs unter den Wasserableitungen – nur leiser, effizienter und mit deutlich weniger CO₂-Ausstoß.

Bemessen wurde das Ganze nach dem Starkregenereignis von 2023 – jenem denkwürdigen Tag, an dem man kurz überlegte, ob man in Lage künftig Gondeln statt Autos zulassen sollte. Dank der neuen Querschnitte und cleverer Straßenprofile kann das Wasser jetzt gefahrlos abfließen, ohne Zwischenstopp in Vorgärten oder Kellern.

Auch die Afrikastraße hat ein kleines Facelift bekommen: Eine neue Aufpflasterung sorgt dort nicht nur für Verkehrsberuhigung, sondern auch für eine Art hydrologische Wegweisung. Regenmassen, die früher gerne mal die Hagensche Straße besucht haben, werden nun freundlich, aber bestimmt, in Richtung Lönsweg weitergeschickt. Und ganz nebenbei hat der Kreuzungsbereich auch endlich einen Gehweg erhalten – sozusagen ein Bonus für alle, die den Bau überlebt haben.

Knapp 400.000 Euro hat die Maßnahme gekostet – und damit ist sie das bisher teuerste Einzelprojekt der Stadt. Aber was sind schon 400.000 Euro gegen den Komfort, trockenen Fußes durchs Viertel zu kommen? Die Bauzeit betrug fünf Monate, in denen Anwohner mit Baustellen, Umleitungen und echten Wetterproben zu kämpfen hatten. Für ihre Geduld gebührt ihnen ein riesiges Dankeschön – und vielleicht auch ein Gratis-Kaffee beim nächsten Starkregen.

Doch Lage ruht sich nicht aus: Weitere Projekte, etwa in Hagen, sind bereits eingestielt. Denn eins ist sicher: Wenn das Klima die Regendusche aufdreht, ist Lage künftig bestens vorbereitet – mit Stil, System und Superrinnen.

Der Straßenname „Afrikastraße“ ruft eigentlich staubtrockene Assoziationen auf, wenn man etwa an die Sahara denkt. Falsch gedacht: In Hardissen ist es immer wieder zu nervigen Überschwemmungen unter Starkregen gekommen. Das soll nun vorbei sein: Die drei Musketiere Thorsten Paulussen (rechts) und der doppelte Sven (Sven Ranft und Sven Anders) zeigen sich mit den Maßnahmen zum Hochwasser- und Überflutungsschutz im Lönsweg hochzufrieden. Paulussen ist übrigens Erster Beigeordneter, die beiden Svens repräsentiert das Fachteam „Stadtentwässerung und Wasserwirtschaft“ der Stadt Lage. Foto: Stadt Lage