Die „Kleine Hexe“ reitet zwar auf einem Besen, so wie das im Mittelalter den „bösen Hexen“ nachgesagt wurde, denen auch die Fähigkeit zu magischen, aber dubiosen Praktiken unterstellt wurde, die so manche unschuldige Frau auf den Scheiterhaufen gebracht haben („mit dem Teufel im Bund“). Aber bei Preußler ist die Hexe ein durch und durch gutes Wesen, genau wie die Hogwarts-Schüler Harry Potter, Hermine und Ron aus der Harry-Potter-Romanwelt. Auch sie pflegen auf Besen zu reisen. 

Lemgo. Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Die kleine Hexe“ im Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo widmet sich das Museum an einem Nachmittag und Abend Otfried Preußler (1923-2013), dem Schöpfer der „Kleinen Hexe“ und vieler weiterer bekannter Geschichten wie „Krabat“, „der kleine Wassermann“ oder „Räuber Hotzenplotz“. Insbesondere wirft der Abend einen Blick auf Preußlers frühe Jahre, dem Aufwachsen im tschechoslowakischen Reichenberg (Liberec) und seine Erfahrungen als Jugendlicher während der NS-Herrschaft und die anschließende Kriegsgefangenschaft.


Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 30. Oktober,  um 17 Uhund geht insgesamt über 90 Minuten. Zunächst zeigt das Museum den 45-minütigen Dokumentationsfilm „Otfried Preußler – Ich bin Krabat“ von Thomas von Steinaecker (2023, eine Produktion im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit ARTE).

Anschließend wird Literaturwissenschaftler Carsten Gansel, Autor der Biografie „Kind einer schwierigen Zeit: Otfried Preußlers frühe Jahre“ einen Vortrag über Preußlers Kindheit und Adoleszenz halten und zu einem abschließenden Gespräch bereitstehen.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit,  bereits um 15.30 Uhr an der Führung „Die kleine Hexe für Erwachsene“ teilzunehmen, die Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn durchführt. Die Veranstaltung kostet 4€. Es ist keine Anmeldung notwendig. Für die Teilnahme an der Führung erstehen keine zusätzlichen Kosten.