Das Klinikum Lippe, Standort Detmold. Foto: Wikimedia

Kreis Lippe/Detmold/Lemgo. Die Gefäßchirurgie und die Thoraxchirurgie des Klinikums Lippe ziehen von Lemgo nach Detmold. Das haben der Aufsichtsrat sowie die Gesellschafterversammlungen am Montag, 27. Oktober, in einer Sondersitzung beschlossen.


Gleichzeitig sei die Geschäftsführung beauftragt worden, Gespräche mit dem Gesundheitsministerium NRW über die Sicherstellung einer chirurgischen Grundversorgung in Lemgo zu führen, teilt der Kreis Lippe mit. Dazu sei der Aufbau einer Allgemeinen Chirurgie in Lemgo vorgesehen.

Hintergrund der Beschlussfassung sei demnach das Zukunftskonzept 2030 des Klinikums. Das Konzept ziele darauf ab, Kompetenzen am Standort Detmold so zu bündeln, dass eine bessere stationäre medizinische Versorgung für alle Lipper entstehe.

Mit diesem Ziel haben die Gremien bereits vor einem Jahr den Umzug von Neurologie und Onkologie nach Detmold beschlossen. Nur im auch räumlichen Zusammenwirken dieser Fachkliniken mit den bereits in Detmold vorhandenen Disziplinen ließen sich für Lippe die höchste Stufe der Notfallversorgung und ein onkologisches Spitzenzentrum realisieren.

Bei der Beschlussfassung vor einem Jahr war ein Umzug von Gefäß- und Thoraxchirurgie nach Detmold noch offen gelassen worden. In der Zwischenzeit sei durch das Beratungsunternehmen „Lohfert & Lohfert“ eine gutachterliche Bewertung vorgenommen worden. Die Experten kämen darin zu dem Schluss, dass der Umzug der beiden chirurgischen Kliniken nach Detmold und der Aufbau einer Allgemeinen Chirurgie in Lemgo sinnvoller sei, als den Status Quo zu erhalten.

Der Standort Lemgo bleibe damit – wie bereits im November 2024 beschlossen – als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Allgemeinen Inneren, einer Chirurgie, einer Notfallversorgung sowie stationären Fachkliniken erhalten. Außerdem soll er mit ambulanten Angeboten weiterentwickelt und gestärkt werden.

Ein der Gesellschafterversammlung vorliegender Antrag der Grünen, die kaufmännische Geschäftsführung neu auszuschreiben und den derzeit laufenden Vertrag über eine Interimsgeschäftsführung mit dem Dienstleister „hmg“ zum zweiten Quartal 2026 zu kündigen, sei nicht zur Abstimmung gekommen.